Ein kluges und durchdachtes Money Management gehört zu den wichtigsten Voraussetzungen, um im Bereich der Sportwetten langfristig erfolgreich zu sein. Insbesondere Neulinge setzen häufig viel zu hohe Beträge, weshalb der Kontostand früher oder später auf null sinkt. Professionelle Sportwetter greifen oftmals auf das sogenannte Kelly System zurück, um ihre Einsätze festzulegen. Wie diese Wettstrategie genau funktioniert und wann es sich lohnt, das System anzuwenden, erfahrt ihr in diesem Ratgeber.
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Das Kelly System ist eine Entwicklung des US-amerikanischen Wissenschaftlers John Larry Kelly, der die Strategie in den 1950ern veröffentlichte. Das System zielt darauf ab, den optimalen Wetteinsatz zu finden, um die eigenen Gewinne zu maximieren. Damit die Wettstrategie funktioniert, müsst ihr die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses – beispielsweise „Mannschaft A gewinnt das Spiel“ – einschätzen und eure in Eigenregie errechnete Quote mit den angebotenen Wettquoten der Buchmacher im Sportwetten Vergleich abwägen. Anders ausgedrückt: Es gilt, Value Bets ausfindig zu machen. Wie hoch euer Wetteinsatz im Detail ausfällt, bedingt beim Kelly System stets die Relation aus der ermittelten Gewinnwahrscheinlichkeit und der Auszahlungsquote.
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Die Kelly Strategie basiert auf Wetten mit positiver Gewinnerwartung – also Wetten, bei denen der Vorteil auf der Seite des Tippers liegt. Was damit gemeint ist, erklären wir euch an einem Beispiel: Nach eingehender Recherche einer Fußballbegegnung kommt ihr persönlich zu der Einschätzung, dass die Mannschaft A maximal mit 1,7 quotiert sein dürfte. Findet ihr bei den Wettanbietern das Match mit einer Quote von 1,8 oder 1,9, dann fällt dieses Spiel genau in das Raster des Kelly Systems.
Welche Einsatzhöhe sich als optimal erweist, könnt ihr mit dem Kelly System selbst berechnen. Denn das System basiert auf einer speziellen Formel. Allerdings muss der Einsatz für jeden Tipp neu berechnet werden. Das ist natürlich mit einem nicht zu verachtenden Zeitaufwand verbunden, weshalb lange Zeit nur absolute Profis auf die Strategie zurückgriffen. Glücklicherweise lassen sich im Internet mittlerweile verschiedene Kelly System Rechner finden, in die ihr die entsprechenden Parameter lediglich eingeben müsst. Damit ihr genau nachvollziehen könnt, wie der optimale Einsatz ermittelt wird, möchten wir euch natürlich auch die Berechnungsgrundlage vorstellen:
Zum besseren Verständnis erklären wir euch die Formel an einem praktischen Rechenbeispiel. Stellt euch vor, euer aktuelles Gesamtkapital beträgt 1.000 Euro. In unserem Fallbeispiel setzen wir ein Tennisspiel an, welches Spieler A nach eurer persönlichen Einschätzung mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent gewinnt. Die Online-Wettanbieter gehen hingegen von einer geringeren Wahrscheinlichkeit aus und quotieren euren Favoriten mit 1,5. Dies entspricht einer mathematischen Siegchance von 67 Prozent. Ihr seht den Ausgang der Wette also um drei Prozent positiver als euer Buchmacher. Infolgedessen kann das Kelly System angewandt werden, wodurch sich folgende Rechnung ergibt:
Nach dem Kelly System solltet ihr folglich 100 Euro auf Spieler A setzen, was 10 Prozent eures kompletten Wettguthabens entspricht. Allerdings muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass das System eigentlich für Wetten mit gleichbleibenden Gewinnwahrscheinlichkeiten entwickelt wurde.
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Langfristig verspricht das Kelly System Erfolg, was zahlreiche Sportwettenfreunde bereits bewiesen haben. Die Voraussetzung hierzu ist jedoch ein riesiges Fachwissen zu den einzelnen Sportarten und eine umfangreiche Recherche zu den einzelnen Spielen. Der Zeitaufwand für jede Wettplatzierung kann dabei mehrere Stunden in Anspruch nehmen.
Um die Schwankungsbreite zu verringern, die mit der Nutzung des Kelly Systems einhergeht, nutzen viele Sportwetter die sogenannte Fractal Kelly Strategie. Dabei handelt es sich um eine modifizierte Version des Wettsystems, bei welcher ihr nur mit einem Bruchteil des errechneten Wertes tippt. Die Einsätze werden hier um einen gewissen Prozentsatz reduziert. Bei einem „Half Kelly“ setzt ihr beispielsweise nur die Hälfte des mithilfe der Formel errechneten Wertes. Es besteht natürlich ebenso die Möglichkeit, die Wetteinsätze auf ein Viertel, ein Achtel oder ein Zehntel herunterzubrechen. Ausgehend vom obigen Beispiel – also einer Bankroll von 1.000 Euro und einem Einsatz von 100 Euro – zeigt die nachfolgende Übersicht verschiedene Beispiele für das Fractal Kelly System auf:
Wenn ihr das abgewandelte System nutzt, fällt das Risiko großer Verluste deutlich geringer aus. Demzufolge steigen eure Chancen, auf lange Sicht erfolgreich zu sein. Allerdings werdet ihr etwas mehr Zeit benötigen, um euer Wettguthaben zu erhöhen.
Viele Tipper und Experten sind der Meinung, dass das Kelly System die Wettstrategie mit dem höchsten Erfolgspotential darstellt. Allerdings bringt das System auch Nachteile mit sich. So ist es für Amateurtipper so gut wie unmöglich, die exakte Wahrscheinlichkeit für den Ausgang eines Matches zu bestimmen. Dies begründet sich damit, dass hier zahlreiche Variablen berücksichtigt werden müssen. Von Bedeutung sind beispielsweise sowohl das Wetter und die allgemeine Motivation der Mannschaft als auch verletzungsbedingte Ausfälle. Es kommt immer wieder vor, dass sich User deutlich verschätzen.
Ein weiteres Problem stellt das mitunter sehr hohe Risiko dar. Je nach Ausgangslage können sich durch die Formel nämlich Werte ergeben, die mitunter sogar mehr als 50 Prozent eures Wettguthabens entsprechen. Wer das Kelly System für Sportwetten nutzt, muss folglich mit starken Schwankungen rechnen, die das Wettkonto im schlimmsten Fall vollständig aufzehren. Wir raten euch definitiv davon ab, einen solch hohen Anteil eures Guthabens auf einen einzelnen Tipp zu setzen, denn ein seriöses Money Management sieht anders aus.
Wenn ihr die Kelly Strategie langfristig erfolgreich anwenden wollt, braucht ihr eine sehr gute Übersicht über eure Ausgaben. Deshalb solltet ihr nur bei einem Buchmacher spielen, der auch wirklich gute und übersichtliche Informationen über eure Zahlungsverläufe bietet. Wir stellen euch nachfolgend drei solche Wettanbieter vor:
Ein Klick genügt und ihr habt bei 22BET eine volle Übersicht all eurer Zahlungsverläufe. In eurem Konto findet ihr auf den ersten Blick eure letzten Ein- bzw. Auszahlungen und mit dem Klick auf einen Button bekommt ihr eure gesamte Zahlungshistorie angezeigt. Im übersichtlichen Listenformat werdet ihr sofort sehen, wie es um eure Bilanz steht und ob und wie ihr weiter mit der Kelly Strategie arbeiten solltet.
Bei 1Bet findet ihr auch eine Liste, die euch die Zahlungsvorgänge aufschlüsselt. Zusätzlich bekommt ihr aber noch die Möglichkeit, durch ein Drop-Down-Menü weitere Filter zu setzen. So könnt ihr euch etwa einen bestimmten Zeitraum anzeigen lassen oder einfach nach gebuchten oder fehlgeschlagenen Auszahlungen filtern. Auf diese Weise habt ihr die Möglichkeit, sehr präzise nachzuverfolgen, ob ihr finanziell noch auf dem richtigen Weg seid.
Nachdem wir euch erläutert haben, wie die Kelly Strategie genau funktioniert, möchten wir euch nun noch ein paar allgemeine Wettstrategien mit auf den Weg geben. Die nachfolgenden Ratschläge gelten folglich nicht nur für das Kelly System, sondern ebenso für andere Wettstrategien.
Um eine passende Bankroll – also euer Startkapital – festzulegen, müsst ihr eure persönlichen finanziellen Verhältnisse analysieren. In diesem Zusammenhang solltet ihr euch folgende Fragen stellen:
Anhand dieser und weiterer Fragen lässt sich euer freies Kapital, mit welchem ihr eure „Sportwettenkarriere“ relativ sorglos starten könnt, problemlos bestimmen.
Im Allgemeinen gilt: Umso länger die Zeitspanne ausfällt, mit der ihr kalkuliert, desto besser. Bestenfalls sollte das freie Spielkapital für ein halbes Jahr festgelegt werden. Natürlich ist uns bewusst, dass es sich hierbei um einen langen Zeitraum handelt, welcher sich im Voraus meist nur schwer überblicken lässt. Daher empfehlen wir Einsteigern, das Sportwetten Bankroll Management vernünftig zu planen und mindestens für einen Monat festzulegen und danach eine interne Abrechnung vorzunehmen. Kürzere Zeiträume sind relativ gefährlich, da sie zu übereiligen Wettabgaben verleiten, nur um die eigenen Ziele zu erreichen.
FC Bayern München, Real Madrid, Paris St. Germain oder Manchester City – all diese Clubs sind in ihren Ligen meist klare Favoriten. Viele Sportwetter bevorzugen diese Teams bei der Wettabgabe und wundern sich dann, dass sich langfristig keine Erfolge einstellen. Es ist nicht abzustreiten, dass Favoritenwetten kurzfristig für ein kleines Plus sorgen können. Langfristig sind sie in einem seriösen Money Management jedoch fehl am Platz.
Quelle: bet365.com
Die von den Buchmachern angebotenen Favoritenquoten stehen meist in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Risiko. Für gewöhnlich werden diese Mannschaften bei Heimspielen nämlich nur mit 1,1 bis 1,2 quotiert. Damit kann sich jeder mathematisch begabte Mensch ausrechnen, dass nur zwei Unentschieden pro Saison am Ende ein Minus auf dem Spielerkonto zur Folge haben.
Kombiwetten versprechen einerseits hohe Gewinne, sind anderseits aber auch mit einem entsprechenden Risiko verbunden. Jedes Event, welches ihr zusätzlich auf eurem Tippschein platziert, steigert die Chance auf einen Verlust. Oft verfallen Sportwetter in die Denkweise „den einen Favorit nehme ich noch dazu“ – meist mit verheerenden Folgen. Denn es ist eine Tatsache, dass fast täglich höchste Favoriten mit entsprechend geringen Wettquoten von 1,10 oder gar 1,05 scheitern.
Erfolgreiche Sportwettenprofis konzentrieren sich einzig und allein auf Einzelwetten. Der Ertrag ist zwar für den Moment geringer, doch langfristig lohnt sich diese Vorgehensweise. Wettfreunden, welche auf ihre Kombis nicht verzichten wollen, empfehlen wir, sich zumindest mit entsprechenden Systemwetten gegen einen Komplettverlust abzusichern.
Hierfür gibt es unserer Ansicht nach zwei Möglichkeiten: Erstens könnt ihr immer eine Auszahlung beantragen, wenn ihr euer Ziel – beispielsweise die Verdopplung des Grundkapitals – erreicht habt.
Zweitens erweist es sich als sinnvoll, nach einer bestimmten Frist – zum Beispiel monatlich – Gewinnabhebungen vorzunehmen. Die Voraussetzung dafür ist jedoch, dass euer Guthaben über dem ursprünglichen Grundkapital liegt. Ihr könnt dann im zweiten Monat mit der gleichen Bankroll erneut starten.
Absolut. Ihr geht hier mathematisch vor, um euch einen Vorteil zu verschaffen. Allerdings überschreitet ihr hier keinerlei Legalitätsgrenzen, die euch in Schwierigkeiten bringen könnten. Somit seid ihr sowohl mit dem Kelly System als auch mit dem Fractal Kelly System rechtlich auf der sicheren Seite.
Ein Patentrezept können wir euch natürlich auch nicht liefern. Wenn ihr euch jedoch an die nachfolgend zusammengefassten Punkte haltet, habt ihr reelle Chancen, auf lange Sicht Wett-Erfolge zu feiern:
Sehr viele Tipper starten unüberlegt und agieren relativ planlos. Sie sehen eine interessante Quote und wetten einfach drauf los. Der Einsatzbetrag kommt in der Regel „aus dem Bauch“ und steht in keinem Verhältnis zum eigenen Grundkapital. Des Weiteren werden oft die beiden schon angerissenen Grundfehler begangen:
Ein seriöses Money Management muss stets die Höhe eurer Bankroll berücksichtigen. Prinzipiell rät es sich an, maximal einen Betrag von 2 bis 5 % des Gesamtkapitals pro Ticket zu setzen. Den festgelegten Prozentsatz dürft ihr auch bei allen weiteren Tipps nicht überschreiten. Im Verlustfall die Einsätze zu verdoppeln, um den verlorenen Betrag wieder aufzuholen, ist genauso unsinnig, wie im Erfolgsfall übermütig zu werden. Gier frisst bekanntlich Hirn. Nichts ist schädlicher, als die erspielten Gewinne mit überhöhten Einsätzen sofort wieder zu riskieren.
Zu einem guten Money Management gehört auch Geduld. Wer auf Teufel komm raus jeden Tag eine Sportwette platzieren möchte, wird langfristig scheitern. Nicht jeden Tag finden Events statt, welche in die eigene Strategie passen. Begeht daher auf keinen Fall den Fehler, Wettmärkte auszuwählen, von denen ihr nichts versteht – auch wenn die Wettquote noch so verlockend sein sollte. Ein Fußballfan wird bei Darts Wetten kaum dauerhaft auf den richtigen Spieler wetten.
Ja, die Nutzung dieser Strategie ist definitiv erlaubt. Wenn ihr auf das System zurückgreift, habt ihr also keinerlei Konsequenzen seitens der besten Wettanbieter zu befürchten.
Nein, für Neulinge und Amateure empfiehlt sich das Wettsystem nicht. Die Kelly Strategie erfordert sowohl Erfahrungen im Bereich der Sportwetten als auch ein umfangreiches Fachwissen über die entsprechende Sportart.
Im Allgemeinen rät es sich an, vorwiegend auf Einzelwetten zurückzugreifen. Dies begründet sich damit, dass sich die Chance auf einen Erfolg mit jedem zusätzlichen Tipp verringert.
Obwohl die Strategie vor allem von Profis genutzt wird, kann sie auch mit einer kleinen Bankroll funktionieren. Wir empfehlen euch jedoch, mindestens 50 bis 100 Euro bei Top Kelly System Wettanbietern einzuzahlen. Eine solche Summe gibt euch bei kleinen Einsätzen noch genug Spielraum, um notfalls auch eine Pechsträhne zu überstehen.
Ja, es existieren zahlreiche abgewandelte Varianten. Besonders großer Beliebtheit erfreut sich die Fractal Kelly Strategie, da hier das Risiko und damit auch die Schwankungen niedriger ausfallen.
Wir sind der Meinung, dass sich die Kelly Strategie vor allem für professionelle Sportwetter anbietet. Hobby- und Amateur-Tipper sollten das System dagegen nicht nutzen, da oftmals das erforderliche Sportwissen fehlt. Demzufolge ist auch keine realistische Einschätzung der Wahrscheinlichkeiten möglich. Zusätzlich empfiehlt es sich, die Strategie nicht in ihrer Originalform zu verwenden, sondern die Fractal Kelly Strategie heranzuziehen. Andernfalls müsst ihr mit hohen Schwankungen rechnen, die schlimmstenfalls in einem Totalverlust eures Kapitals enden.
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