DFB und DFL gegen staatliches Wettmonopol
Einer Modellrechnung zufolge steigen die Einnahmen der Länder, wenn sie nicht mehr auf dem Staatsmonopol beharren, sondern privaten Wettanbietern Zugang zum lukrativen Markt der Sportwetten ermöglichen.
Neuss (sid) Offiziell ist der gesamte deutsche Fußball aus den Gesprächen über die Zukunft des Sportwettenmarktes ausgeschlossen; hinter den Kulissen aber versucht er, die Entscheidung der Politiker zu beeinflussen.
In einem Modell, das der Ministerpräsidentenkonferenz der Länder am 18. Oktober vorliegen soll, kommen der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) zu einem verblüffenden Ergebnis. Demnach steigen die Einnahmen der Länder in beträchtlichem Umfang, wenn sie im Sportwettenbereich nicht mehr auf einem Staatsmonopol beharren, sondern privaten Wettanbietern über Konzessionen und Lizenzen einen beschränkten und kontrollierten Zugang zum lukrativen Markt der Sportwetten ermöglichen.
Laut begründeter Schätzungen lässt sich folgende Umsatzentwicklung ablesen: Oddset im Jahr 2000: 0,5 Milliarden Euro; private Anbieter: null. 2004: 0,451 gegen 1,729 Milliarden. 2006 steht es 0,3 zu 2,5 und für 2010 werden staatliche Umsätze von 0,5 gegen private von 4,5 Milliarden Euro prognostiziert – also ein staatliches Verharren auf dem Ist-Stand während zehn langer Jahre und eine neunfache Dynamik auf dem nicht zu leugnenden Parallelmarkt.
Diese Zahlen gewinnen ihre Brisanz erst dann, wenn sie mit zwei anderen Ziffern in Bezug gesetzt werden. Die Politiker verlangen stattliche Abgaben von ihren staatlichen Lotteriegesellschaften, deren Bosse in der Regel verdiente Ex-Politiker sind: Neben der Lotteriesteuer in Höhe von 16,67 Prozent, neben der obligatorischen Mehrwertsteuer (noch 16, ab 2007 19 Prozent) wird eine „Zweckabgabe“ für den Sport in Höhe von 16 Prozent verlangt.
Diese letzten 16 Prozent sind es, die dem Sport in seiner Gesamtheit zufließen und deren Höhe teilweise auch der Deutsche Olympische Sportbund (DSB) gefährdet sieht, sollte sich das von DFB/DFL propagierte so genannte Konzessionsmodell durchsetzen.
Der deutsche Fußball hält eine Gesamtabgabe von 15 Prozent bei Staat und Privaten für vertret- und vor allem durchsetzbar. Das würde nach der Modellrechnung im Gutachten für das laufende Jahr über die 176 Millionen Euro Oddset-Abgaben hinaus Einnahmen von weiteren 244 Millionen generieren. Für 2010 werden Zusatzerlöse von 574 Millionen Euro prognostiziert.
Sollte das staatliche Wettmonopol festgeschrieben werden, wollen DOSB und DFB mit dem Anbieter Oddset eine „Sportförderungsgesellschaft“ gründen, um sich zusätzliche Mittel aus dem Gewinn der staatlichen Sportwetten zu sichern. Vorausgesetzt, Oddset und vor allem die Länder stimmen dem kühnen Plan der Wette unter einem Dach zu, sollen die Erlöse zwischen DOSB und DFB im Verhältnis 1:5 aufgeteilt werden.
Unberührt von diesem Sportwetten-Modell bleiben die rund 500 Millionen Euro, die dem Sport pro Jahr aus Lotto- und Toto-Mitteln zufließen und für die der Gipfel eine „Bestandsgarantie“ einforderte.
Quelle: www.ostsee-zeitung.de
Einer Modellrechnung zufolge steigen die Einnahmen der Länder, wenn sie nicht mehr auf dem Staatsmonopol beharren, sondern privaten Wettanbietern Zugang zum lukrativen Markt der Sportwetten ermöglichen.
Neuss (sid) Offiziell ist der gesamte deutsche Fußball aus den Gesprächen über die Zukunft des Sportwettenmarktes ausgeschlossen; hinter den Kulissen aber versucht er, die Entscheidung der Politiker zu beeinflussen.
In einem Modell, das der Ministerpräsidentenkonferenz der Länder am 18. Oktober vorliegen soll, kommen der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) zu einem verblüffenden Ergebnis. Demnach steigen die Einnahmen der Länder in beträchtlichem Umfang, wenn sie im Sportwettenbereich nicht mehr auf einem Staatsmonopol beharren, sondern privaten Wettanbietern über Konzessionen und Lizenzen einen beschränkten und kontrollierten Zugang zum lukrativen Markt der Sportwetten ermöglichen.
Laut begründeter Schätzungen lässt sich folgende Umsatzentwicklung ablesen: Oddset im Jahr 2000: 0,5 Milliarden Euro; private Anbieter: null. 2004: 0,451 gegen 1,729 Milliarden. 2006 steht es 0,3 zu 2,5 und für 2010 werden staatliche Umsätze von 0,5 gegen private von 4,5 Milliarden Euro prognostiziert – also ein staatliches Verharren auf dem Ist-Stand während zehn langer Jahre und eine neunfache Dynamik auf dem nicht zu leugnenden Parallelmarkt.
Diese Zahlen gewinnen ihre Brisanz erst dann, wenn sie mit zwei anderen Ziffern in Bezug gesetzt werden. Die Politiker verlangen stattliche Abgaben von ihren staatlichen Lotteriegesellschaften, deren Bosse in der Regel verdiente Ex-Politiker sind: Neben der Lotteriesteuer in Höhe von 16,67 Prozent, neben der obligatorischen Mehrwertsteuer (noch 16, ab 2007 19 Prozent) wird eine „Zweckabgabe“ für den Sport in Höhe von 16 Prozent verlangt.
Diese letzten 16 Prozent sind es, die dem Sport in seiner Gesamtheit zufließen und deren Höhe teilweise auch der Deutsche Olympische Sportbund (DSB) gefährdet sieht, sollte sich das von DFB/DFL propagierte so genannte Konzessionsmodell durchsetzen.
Der deutsche Fußball hält eine Gesamtabgabe von 15 Prozent bei Staat und Privaten für vertret- und vor allem durchsetzbar. Das würde nach der Modellrechnung im Gutachten für das laufende Jahr über die 176 Millionen Euro Oddset-Abgaben hinaus Einnahmen von weiteren 244 Millionen generieren. Für 2010 werden Zusatzerlöse von 574 Millionen Euro prognostiziert.
Sollte das staatliche Wettmonopol festgeschrieben werden, wollen DOSB und DFB mit dem Anbieter Oddset eine „Sportförderungsgesellschaft“ gründen, um sich zusätzliche Mittel aus dem Gewinn der staatlichen Sportwetten zu sichern. Vorausgesetzt, Oddset und vor allem die Länder stimmen dem kühnen Plan der Wette unter einem Dach zu, sollen die Erlöse zwischen DOSB und DFB im Verhältnis 1:5 aufgeteilt werden.
Unberührt von diesem Sportwetten-Modell bleiben die rund 500 Millionen Euro, die dem Sport pro Jahr aus Lotto- und Toto-Mitteln zufließen und für die der Gipfel eine „Bestandsgarantie“ einforderte.
Quelle: www.ostsee-zeitung.de