Am 20.11. beginnt in Singapur die Schach-Weltmeisterschaft zwischen Titelverteidiger Ding Liren aus China und seinem Herausforderer, dem 18jährigen Inder Gukesh. Die Quoten stehen auf @1.25 für Gukesh und @3.75 für Ding.
Dies mutet zunächst seltsam an. Der Hintergrund ist zum einen Dings schwache Form, zum anderen, daß er nie wirklich als Weltmeister angesehen wurde.
Für das Vorletzte Kandidatenturnier war er gar nicht qualifiziert. Nur weil Sergei Karjakin aus politischen Gründen ausgeschlossen wurde, wurde Ding als weltranglistenbester nichtplazierter Spieler ins Turnier geholt. Dort lieferte er trotz mangelnder Spielpraxis eine ordentliche Leistung ab und wurde Zweiter hinter Ian Nepomniachtchi aus Rußland, was nicht zur WM-Teilnahme gereicht hat. Aber weil Weltmeister Magnus Carlsen aus persönlichen Gründen nicht mehr um die WM spielen wollte, rückte Ding als Zweiter ins Finale nach und gewann im Tiebreak.
Seitdem lief aber nicht viel zusammen, vor einem halben Jahr verlor er Mstch um Match. Zuletzt hatte er sich etwas stabilisiert, war aber weit weg von weltmeisterlicher Form.
Sein Gegner Gukesh ist eines der größten Schach-Talente überhaupt, gewann das Kandidatenturnier mit einem halben Punkt Vorsprung vor den Amerikanern Fabiano Caruana und Hikaru Nakamura sowie Ian Nepomniachtchi.
Die Quoten gehen davon aus, daß Gukesh stärker ist als Ding in seiner jüngsten Form und Gukesh, der trotz des jungen Alters als sehr nervenstark gilt, diesen Vorteil sicher ins Ziel bringt. Dieses Szenario hat einige Fragezeichen:
- Ding war auch letztes Mal Außenseiter und kämpfte sich ins Match zurück. Er hat Nervenstärke bewiesen, sein Herausforderer muß dies erst zeigen.
- Beide Spieler sind seit Wochen in der Vorbereitung. Wer die Sekundanten sind, ist meistens unbekannt. Letztes Mal hatte Ding den inzwischen für Rumänien spielenden ungarischen Großmeister Richard Rapport an seiner Seite, der als großer Faktor für Dings Erfolg gilt.
- Bei Weltmeisterschaften wird sehr risikoarm gespielt. Das Eröffnungsrepertoir beschränkt sich auf die solidesten Eröffnungen für Schwarz: Spanier, Italiener, Damengambit, dazu sizilianische und russische Eröffnung. Ding ist ein 1. ... e5 Spieler auf 1.e4. Gukesh hat zuletzt meist mit 1. d4 eröffnet. Wir werden wahrscheinlich viele Damengambits und spanische Eröffnungen sehen.
Die Chance auf ein paar Remis zu Anfang stehen gut, wenn Ding einigermaßen stabil ist. Dann dürften sich die Quoten deutlich annähern.
Sieg Ding Liren @3.75 (Bet365) 3/10
Dies mutet zunächst seltsam an. Der Hintergrund ist zum einen Dings schwache Form, zum anderen, daß er nie wirklich als Weltmeister angesehen wurde.
Für das Vorletzte Kandidatenturnier war er gar nicht qualifiziert. Nur weil Sergei Karjakin aus politischen Gründen ausgeschlossen wurde, wurde Ding als weltranglistenbester nichtplazierter Spieler ins Turnier geholt. Dort lieferte er trotz mangelnder Spielpraxis eine ordentliche Leistung ab und wurde Zweiter hinter Ian Nepomniachtchi aus Rußland, was nicht zur WM-Teilnahme gereicht hat. Aber weil Weltmeister Magnus Carlsen aus persönlichen Gründen nicht mehr um die WM spielen wollte, rückte Ding als Zweiter ins Finale nach und gewann im Tiebreak.
Seitdem lief aber nicht viel zusammen, vor einem halben Jahr verlor er Mstch um Match. Zuletzt hatte er sich etwas stabilisiert, war aber weit weg von weltmeisterlicher Form.
Sein Gegner Gukesh ist eines der größten Schach-Talente überhaupt, gewann das Kandidatenturnier mit einem halben Punkt Vorsprung vor den Amerikanern Fabiano Caruana und Hikaru Nakamura sowie Ian Nepomniachtchi.
Die Quoten gehen davon aus, daß Gukesh stärker ist als Ding in seiner jüngsten Form und Gukesh, der trotz des jungen Alters als sehr nervenstark gilt, diesen Vorteil sicher ins Ziel bringt. Dieses Szenario hat einige Fragezeichen:
- Ding war auch letztes Mal Außenseiter und kämpfte sich ins Match zurück. Er hat Nervenstärke bewiesen, sein Herausforderer muß dies erst zeigen.
- Beide Spieler sind seit Wochen in der Vorbereitung. Wer die Sekundanten sind, ist meistens unbekannt. Letztes Mal hatte Ding den inzwischen für Rumänien spielenden ungarischen Großmeister Richard Rapport an seiner Seite, der als großer Faktor für Dings Erfolg gilt.
- Bei Weltmeisterschaften wird sehr risikoarm gespielt. Das Eröffnungsrepertoir beschränkt sich auf die solidesten Eröffnungen für Schwarz: Spanier, Italiener, Damengambit, dazu sizilianische und russische Eröffnung. Ding ist ein 1. ... e5 Spieler auf 1.e4. Gukesh hat zuletzt meist mit 1. d4 eröffnet. Wir werden wahrscheinlich viele Damengambits und spanische Eröffnungen sehen.
Die Chance auf ein paar Remis zu Anfang stehen gut, wenn Ding einigermaßen stabil ist. Dann dürften sich die Quoten deutlich annähern.
Sieg Ding Liren @3.75 (Bet365) 3/10
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