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  • Dragoslav Stepanovic
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    • 08.09.2003
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    Schach-WM in Singapur

    Am 20.11. beginnt in Singapur die Schach-Weltmeisterschaft zwischen Titelverteidiger Ding Liren aus China und seinem Herausforderer, dem 18jährigen Inder Gukesh. Die Quoten stehen auf @1.25 für Gukesh und @3.75 für Ding.

    Dies mutet zunächst seltsam an. Der Hintergrund ist zum einen Dings schwache Form, zum anderen, daß er nie wirklich als Weltmeister angesehen wurde.

    Für das Vorletzte Kandidatenturnier war er gar nicht qualifiziert. Nur weil Sergei Karjakin aus politischen Gründen ausgeschlossen wurde, wurde Ding als weltranglistenbester nichtplazierter Spieler ins Turnier geholt. Dort lieferte er trotz mangelnder Spielpraxis eine ordentliche Leistung ab und wurde Zweiter hinter Ian Nepomniachtchi aus Rußland, was nicht zur WM-Teilnahme gereicht hat. Aber weil Weltmeister Magnus Carlsen aus persönlichen Gründen nicht mehr um die WM spielen wollte, rückte Ding als Zweiter ins Finale nach und gewann im Tiebreak.

    Seitdem lief aber nicht viel zusammen, vor einem halben Jahr verlor er Mstch um Match. Zuletzt hatte er sich etwas stabilisiert, war aber weit weg von weltmeisterlicher Form.

    Sein Gegner Gukesh ist eines der größten Schach-Talente überhaupt, gewann das Kandidatenturnier mit einem halben Punkt Vorsprung vor den Amerikanern Fabiano Caruana und Hikaru Nakamura sowie Ian Nepomniachtchi.

    Die Quoten gehen davon aus, daß Gukesh stärker ist als Ding in seiner jüngsten Form und Gukesh, der trotz des jungen Alters als sehr nervenstark gilt, diesen Vorteil sicher ins Ziel bringt. Dieses Szenario hat einige Fragezeichen:

    - Ding war auch letztes Mal Außenseiter und kämpfte sich ins Match zurück. Er hat Nervenstärke bewiesen, sein Herausforderer muß dies erst zeigen.

    - Beide Spieler sind seit Wochen in der Vorbereitung. Wer die Sekundanten sind, ist meistens unbekannt. Letztes Mal hatte Ding den inzwischen für Rumänien spielenden ungarischen Großmeister Richard Rapport an seiner Seite, der als großer Faktor für Dings Erfolg gilt.

    - Bei Weltmeisterschaften wird sehr risikoarm gespielt. Das Eröffnungsrepertoir beschränkt sich auf die solidesten Eröffnungen für Schwarz: Spanier, Italiener, Damengambit, dazu sizilianische und russische Eröffnung. Ding ist ein 1. ... e5 Spieler auf 1.e4. Gukesh hat zuletzt meist mit 1. d4 eröffnet. Wir werden wahrscheinlich viele Damengambits und spanische Eröffnungen sehen.

    Die Chance auf ein paar Remis zu Anfang stehen gut, wenn Ding einigermaßen stabil ist. Dann dürften sich die Quoten deutlich annähern.

    Sieg Ding Liren @3.75 (Bet365) 3/10
    An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?
  • Dragoslav Stepanovic
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    #2
    Ein kurzer Update: die Partien beginnen nächsten Montag, 25.11. Gespielt wird ein Match pro Tag, jeder vierte Tag ist ein Ruhetag. Beginn der Matches ist meines Wissens 17 Uhr Ortszeit (10 Uhr morgens CET). Jeder Spieler hat 2 Stunden Bedenkzeit für die ersten 40 Züge, während der kein Remis angeboten werden darf. Für die nächsten 20 Züge stehen jedem Spieler 1 Stunde zur Verfügung, ab Zug 61 nur noch 15 Minuten für die restliche Partie, allerdings gibt es ab dem 61. Zug für jeden gemachten Zug 30 Sekunden Zuschlag.

    Gespielt werden 14 Partien, für einen Sieg gibt es einen Punkt, für ein Unentschieden einen halben Punkt. Wer zuerst 7,5 Punkte hat, gewinnt. Endet das Match 7:7, geht es am Folgetag in einem Tiebreak, in dem zuerst in Schnellschachpartien, bei einem Unentschieden in Blitzpartien und bei einem Unentschieden im Blitz in einer Armageddon-Partie der Weltmeister entschieden wird.

    Die Quoten auf Ding Liren sind weiter gestiegen. Ich lege noch ein kleines bißchen drauf:

    Sieg Ding @4.5 (diverse) 1/10
    An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?

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  • Dragoslav Stepanovic
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    #3
    Ein bißchen kurzfristig, aber gestern hatte ich noch nichts gesehen:

    Game 1: Gukesh - Ding X @1.5 (unibet) 3/10.

    Gukesh im Vorteil mit Weiß, aber Game 1, daher werden beide sehr vorsichtig anfangen. Damengambit oder Spanische (evtl. Italienische Eröffnung) würde ich schätzen.
    An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?

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    • Dragoslav Stepanovic
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      #4
      Ding gewinnt die erste Partie mit schwarz! Die Quote war eine @9 dafür. Nicht nur das Ergebnis, sondern vor allem die Art und Weise wußten zu überzeugen. Ding war kaltblütig, ruhig und mit klinischer Präzision in mehreren Schlüsselmomenten. Game-Wette verloren (-3 EH), aber ich bin gespannt, was die Buchmacher jetzt preisen werden. Aus der 4 vorm Komma sollte eine 2 werden.
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      • Dragoslav Stepanovic
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        #5
        Partie 2 endete mit einem schnellen und unspektakulären Unentschieden aus der italienischen Eröffnung heraus. Quoten aktuell: Gukesh @1.8, Ding @1.9. Morgen ab 10 Uhr dann die dritte Partie.
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        • Dragoslav Stepanovic
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          #6
          Match 3 hat Gukesh mit Weiß gewonnen. Ein ziemlich einfacher Fehler, was nicht gut aussah. Neuer Spielstand 1,5 : 1,5. Morgen ist Ruhetag.
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          • Der Prophet
            Der Prophet kommentierte
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            wie scätzt du chancen jetzt ein?

          • Dragoslav Stepanovic
            Dragoslav Stepanovic kommentierte
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            Schwer zu sagen, mal schauen, wie Ding die Niederlage wegstecken wird. Morgen mit Weiß erwarte ich von Ding ein vorsichtiges Match und ein Remis. Chancen vielleicht 60:40 für Gukesh. Die @3.5 auf Ding ist weiter Value.
        • Dragoslav Stepanovic
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          #7
          Partie 4, ruhiges, positionelles Match ohne Aufreger und mit einem nie gefährdeten Remis. Neuer Spielstand 2:2.
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            #8
            Sehr interessante fünfte Partie: Gukesh mit Weiß eröffnete wieder mit 1.e4 und Ding wählte wieder die französische Verteidigung. Gukesh entschied sich in Zug 3 für die Abtauschvariante. Das ist so ziemlich das Unambitionierteste, das man mit Weiß spielen kann. Sehr überraschend, ich bin mir nicht sicher, warum Gukesh das getan hat. Nach schnellem Damen- und Turmtausch erarbeitete sich Ding leichte Positionsvorteile und gewann sogar einen Bauern. Okay, in einem Turm-Läufer-Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern noch nicht entscheidend, aber immerhin. Leider fand Ding nicht 29. ... Lh5, so daß das Match unmittelbar ausgeglichen wurde und nach Tausch der verbliebenen Türme schnell in einem Remis endete.
            Neuer Spielstand 2,5 : 2,5. Morgen Partie 6, Ding hat Weiß.
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              #9
              Match 6 endete erneut mit einem Remis vor dem morgigen Ruhetag. Erneut ein interessantes Match, in dem Ding mit dem London-System erneut mit der Eröffnung überraschte. Nach einer Stunde hatte Gukesh 53 Minuten Bedenkzeit verbraucht, Ding 7. In einem erneut positionellen Match erarbeitete sich Ding leichte Vorteile. Interessanterweise bot Ding indirekt ein Remis an, das Gukesh mit De7 im 26. Zug aufgrund dreifacher Stellungswiederholung hätte annehmen können. Gukesh wollte aber weiterspielen und war wenige Züge später in leichter Bedrängnis. Ding hätte im 34. Zug mit Dg5 den Damentausch vermeiden müssen. So kam es zu einem Endspiel in dem beide Spieler vor erreichen der Zeitkontrolle bei Zug 40 in leichter Zeitnot ein paar Ungenauigkeiten an den Tag legten, die aber jeweils nicht ausgenutzt wurden. Danach einigte man sich schnell auf ein Remis.

              Spielstand: 3:3
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                #10
                Nach sechs Partien, angesichts des bevorstehenden Ruhetags, ist ein guter Zeitpunkt gekommen, mal ein Zwischenfazit zu ziehen. Nach 6 von 14 Partien steht es 3:3, Ding gewann die erste Partie mit Schwarz, Gukesh die dritte mit Weiß. Die übrigen vier Partien endeten unentschieden. Obwohl das erwartete klare Ergebnis bisher ausgeblieben ist, haben die Buchmacher die Quoten nicht wirklich angepaßt: Gukesh @1.25, Ding @3.5. Daher mal ein Blick auf ein paar Aspekte:

                Wie kamen die Siege zustande?
                Dings Sieg war überzeugend, er spielte sehr präzise (mit einer Ausnahme fxe6 statt Le6:), nutzte mehrere Unachtsamkeiten Gukeshs aus und hinterließ einen wirklich überzeugenden Eindruck in Partie 1. Gukesh profitierte in der 3. Partie von einem Aussetzer Dings – von dem Kaliber, die er in den letzten Monaten immer mal wieder gezeigt hat. Ding ließ sich seinen Läufer fangen, ein Fehler (Th5 statt Le7) kostete ihn die Partie.

                Wer war bei den Unentschieden näher am Sieg?
                Hier gibt es Vorteile für Ding. Partien 2 und 4 waren ziemlich klare Unentschieden. In Partie 5 hatte Ding mit Schwarz einen Vorteil, fand nicht die richtige Fortsetzung (29. … Lh5 statt dem gewählten Lc6) und mußte sich am Ende mit einem Remis zufriedengeben. Auch in Partie 6 mit Weiß war Ding etwas besser, allerdings nicht mit so deutlichem Vorteil wie in Partie 5. Auch hier konnte er die leichten Vorteile nicht in einen Sieg ummünzen.

                Wer spielt ambitioniertere Eröffnungen?
                Ganz klar Ding. Ding ist ein ruhiger Spieler, der seine Stärken im Positionsspiel hat, der immer wieder Manöver findet, auf die viele andere Spieler nicht kommen. Entsprechend sind seine Eröffnungen normalerweise sehr solide. Dieses Mal hat er ziemlich überrascht. Neben einem Damengambit mit Weiß (solide) spielte er den Larsen-Angriff und das London-System – eher ungewöhnliche Wahlen. Mit Schwarz wählte er zweimal gegen 1.e4 die französische Verteidigung, gewann ein Match und war im anderen deutlich besser.

                Gukesh hingegen konnte hier noch nicht überzeugen, ist mehr getrieben als treibend. Gegen das London-System lag er mit 45 Minuten weniger Bedenkzeit zurück. In der zweiten französischen Partie wählte er die Abtauschvariante, eine extrem unambitionierte Wahl für einen Spieler mit Weiß.

                Wer spielt schneller?
                In unbekannten Positionen Gukesh. Ding nimmt sich Zeit, kommt dann aber auch schneller in Zeitnot. Das war einer der Gründe für die Niederlage in Partie 3. Dies kompensiert er momentan damit, daß er meistens die Eröffnungen vorgibt, aufgrund der Vorbereitung Zeit gewinnt und länger in bekannten Stellung agiert als Gukesh (siehe Match 6).

                Wo liegt der psychische Vorteil momentan?
                Eher bei Ding. (Fast) niemand hat von ihm etwas erwartet, so daß das 3:3 nach sechs Partien von diesem Standpunkt als positiv angesehen werden muß, auch wenn von den Partien her Ding eigentlich führen müßte. Gukesh ist in keiner leichten Position. Als 18jähriger der Topfavorit zu sein, zu hören, daß er das Match höchstwahrscheinlich gewinnen wird und er im Grunde nur verlieren kann. Dann sitzt er am Brett, alle Augen der Schachwelt auf ihn gerichtet, und sein Gegner hält nicht nur mit, sondern gewinnt die erste Partie und ist insgesamt etwas besser.

                Wie sind die Chancen für die verbleibenden 8 Partien?
                In einem Kommentar vor Beginn des Turniers sagte ich, daß man nach Partie 6 einen ersten Zwischenstand ziehen kann. Da sind wir jetzt angelangt. Was ich an Ding mag, ist seine Sachlichkeit und Bescheidenheit. Wenn es einen Spieler gibt, der nicht übermütig wird, dann er. Wenn wir weiter einen knappen Gesamtstand haben werden, wird eher Gukesh als Ding einmal viel riskieren. Wenn ich Gukesh wäre, würde ich den freien Tag nutzen und meine Strategie anpassen. Mit Schwarz kann er weiter die soliden Positionspartien spielen und auf ein Unentschieden hinarbeiten. Mit Weiß sollte er versuchen, schärfere Varianten zu spielen, in denen er vorbereitet ist. Gukesh muß Ding zwingen, Zeit zu investieren. Wenn ich Ding wäre, würde ich genauso weitermachen, wie bisher. Mit jedem Match, das er nicht verliert, dürfte Dings Selbstvertrauen wachsen und die Erkenntnis, daß er hier auf Augenhöhe seinen Titel verteidigen kann.
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                • Dragoslav Stepanovic
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                  #11
                  Match 7 könnte eines der Schlüsselmatches gewesen sein! Gukesh spielte mit Weiß sehr flexibel, Königsindischer Angriff, der bald in die katalanische Eröffnung mündete. Gukesh verbrauchte kaum Zeit, während Ding nach 20 Zügen bereits anderthalb seiner zwei Stunden für die ersten 40 Züge verbraucht hatte. Gukesh übte Druck aus, hatte Stellungsvorteile und gewann beim Übergang ins Endspiel einen Bauern. Mit dem letzten Zug vor der Zeitkontrolle mit 3 Minuten Zeit fand Ding nicht den Blockadezug 40. ... Sc8, was Gukesh eine Position einbrachte, die nahe an gewonnen war. Aber mit 44. Ke1 verspielte er seinen Vorteil und Ding brachte schnell ein Remis nach Hause. Definitiv ein kräftiger Rückenwind für Ding, dieses Match nicht verloren zu haben.

                  Neuer Spielstand 3,5 : 3,5
                  An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?

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                    #12
                    Partie 8 war erneut ein Highlight. Es war schon spekuliert worden, daß 1.c4 der einzige Zug war, mit dem Ding noch nicht eröffnet hatte. Wie schon gestern überraschte Gukesh Ding mit einer Nebenvariante (2. ... Lb4) und Ding verbrauchte wieder viel mehr Zeit. Für die ersten 23 Züge verbrauchte er 1 Stunde 43 Minuten, so daß 17 Minuten für die nächsten 17 Züge blieben. Gukesh kannte die Position besser, erarbeitete sich einen Vorteil, gewann einen Bauern und stand nach Zug 25 klar besser. Innerhalb von zwei Zügen verspielte Gukesh den Vorteil und lief einen Zug später in eine Taktik, die ihm die Qualität kostete. Ding war jetzt im Vorteil, hatte aber mit zwei verbundenen Freibauern Gukeshs zu kämpfen. Ein indirektes Remisangebot Dings lehnte Gukesh im 41. Zug ab. Bei bestem Spiel wäre die Position wahrscheinlich für Ding gewinnbar gewesen, aber er ging kein Risiko ein und beide Spieler begnügten sich am Ende mit einem Remis.

                    Es ist schwer zu sagen, warum Ding nicht auf Sieg gespielt hat. Vielleicht sah er die Möglichkeiten nicht, vielleicht wollte er nichts riskieren, vielleicht fühlte er sich auch nicht so gut. Mit abnehmender Zahl ausstehender Partien kann ein Fehler die WM kosten. Ding macht den Eindruck, als wolle er diesen Fehler auf jeden Fall vermeiden. Gukesh hätte heute fast zu viel riskiert. Morgen ist dann Partie 9, Gukesh hat Weiß.

                    Spielstand: 4 : 4
                    An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?

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                      #13
                      Partie 9 endete in einem schnellen und nie gefährdeten Remis. Morgen ist Ruhetag. Danach bleiben fünf Partien, wobei Ding dreimal Weiß haben wird.

                      Neuer Spielstand: 4,5 : 4,5
                      An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?

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                        #14
                        Auch Partie 10 endete in einem wenig umkämpften Remis. Beide Spieler riskierten in den beiden letzten Partien gar nichts. Ich könnte mir vorstellen, daß Gukesh morgen mit Weiß etwas aggressiver spielen könnte. Wenn nicht, läuft das auf vier Unentschieden aus den letzten vier Partien hinaus und einer Entscheidung im Tie-Break am nächsten Freitag. Ich melde mich rechtzeitig mit einer Einschätzung zu den Gewinnwahrscheinlichkeiten im Tie-Break.

                        Neuer Spielstand 5 : 5
                        An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?

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                          #15
                          Gukesh gewann Partie 11. In großer Zeitnot übersah Ding eine Taktik und gab auf. Ding muß morgen mehr wagen, um das Match in den Tiebreak zu bringen. In den letzten drei Partien hat Ding zweimal Weiß, es ist also noch nicht alles verloren.

                          Neuer Spielstand: Gukesh 6 : 5 Ding
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