Wie sind Einkünfte aus einem Paid-Service steuerechtlich einzustufen? - Seite:2

**CenterCourtBet** · 11.02.2015, 08:21

Zitat von Pajero

Wo ist das Problem wenn der Paidservice über Neteller läuft , auf Mara oder Steuerbet eingezahlt , umgesetzt und ausgezahlt wird ?

Geldwäsche?

**Pajero** · 11.02.2015, 08:31

Zitat von CenterCourtBet

Geldwäsche?

Ich sollte nicht so früh posten

**CenterCourtBet** · 11.02.2015, 08:36

Zitat von Pajero

Ich sollte nicht so früh posten

Was so lustig daran?
Du versuchst ein eigentlich zu versteuerndes Einkommen über eine Steuerfrei Tätigkeit "reinwaschen"?

**Pajero** · 11.02.2015, 08:53

Zitat von CenterCourtBet

Was so lustig daran?
Du versuchst ein eigentlich zu versteuerndes Einkommen über eine Steuerfrei Tätigkeit "reinwaschen"?

Mich betrifft es nicht ?
Zudem sind viele Paids über Neteller am laufen - wie willst du da verhindern das zwangsläufig die Waschmaschine angeworfen wird?

**Knuddelknuddler** · 11.02.2015, 09:28

Zitat von Pajero

Mich betrifft es nicht ?
Zudem sind viele Paids über Neteller am laufen - wie willst du da verhindern das zwangsläufig die Waschmaschine angeworfen wird?

Wie hieß es doch früher in der Schule: Thema verfehlt, setzen, 6!

So wie ich das Thema verstehe, geht es hier aber nicht darum, wie man illegal Einkünfte am Fiskus vorbeischleust.

**drame** · 16.02.2015, 01:44

Der Grundfreibetrag liegt im Jahr 2015 bei 8.472,00 €. Bei Ehepaaren, die gemeinsam veranlagt werden beträgt der Grundfreibetrag entsprechend 16.844,00 €.<sup>1</sup> 
Dieser Betrag bezieht sich auf das zu versteuernde Einkommen.

Das zu versteuernde Einkommen wird wie folgt ermittelt:

Zunächst wird die Summer der Einkünfte ermittelt. Dazu werden die einzelnen Einkünfte aus den verschiedenen Einkunftsarten addiert.

Einkünfte aus dem Paid-Service müssten imho Einkünfte aus Gewerbebetrieben sein, gem. § 15 II S. 1 EStG ("Eine selbständige nachhaltige Betätigung, die mit der Absicht, Gewinn zu erzielen, unternommen wird und sich als Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr darstellt, ist Gewerbebetrieb, wenn die Betätigung weder als Ausübung von Land- und Forstwirtschaft noch als Ausübung eines freien Berufs noch als eine andere selbständige Arbeit anzusehen ist.").
Bei Gewerbebetrieben sind die Einkünfte der Gewinn.
-An dieser Stelle würde ich versuchen so viele Betriebsausgaben (§ 4 IV EStG) wie möglich aufzuführen, die in einem Zusammenhang mit dem Paid-Service stehen oder objektiv in irgendeinem Zusammenhang stehen könnten, um den Gewinn so gering wie möglich ausfallen zu lassen.-
Die Gewinnermittlung erfolgt bis zu einem Umsatz von 500.000 € oder einem Gewinn von 50.000 € (vgl. § 141 AO) nach § 4 III EStG, es sei denn man führt freiwillig Buch.

Dazu würden beispielsweise noch Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit kommen, wenn man irgendwo als Angestellter arbeitet.

Die Summe der einzelnen Einkunftsarten ergibt die Summe der Einkünfte.

Das wäre wohl der spannendste Teil gewesen.

Von der Summe der Einkünfte gehen der Altersentlastungsbetrag, Entlastungsbetrag für Alleinerziehende (und noch Ausnahmen bei Land- & Forstwirtschaft) ab. Daraus ergibt sich Gesamtbetrag der Einkünfte.

Der Gesamtbetrag der Einkünfte wird vermindert um Sonderausgaben und außergewöhnliche Belastungen. Als Resultat ergibt sich das Einkommen.

Vom Einkommen wird der Kinderfreibetrag (wenn nicht staatliches Kindergeld bezogen wird) und die sonstigen vom Einkommen abzuziehenden Beträge abgezogen.
-> zu versteuerndes Einkommen*

*Anm.: Die "Ermittlung des zu versteuernden Einkommens" kann im EStG § 2 Abs. 2 - Abs. 5 nachgelesen werden

Ergo: Wenn man bereits Steuern zahlt, weil man einen Beruf hat und ein zu versteuerndes Einkommen von mehr als 8.472,00 € als Singe oder 16.844,00 € bei gemeinsamer Veranlagung hat, dann wäre imho bereits jeder noch so kleine Gewinn aus einem Paid-Service steuerpflichtig.
Bei fehlenden Angaben -> Steuerhinterziehung nach § 370 AO
Wer bisher keine Steuern zahlt, weil das zu versteuernde Einkommen zu gering war, müsste nachrechnen ob er mit den Einkünften (Gewinn) aus dem Paid-Service diese Grenze überschreitet und dann entsprechend die Steuererklärung abgeben.

Wichtig: Das ist lediglich meine Auffassung darüber, wie es sich bei einem Paid-Service hinsichtlich Steuern verhalten müsste.

_______
 <sup>1 </sup>Steuerfreibetrag 2015 - Übersicht Freibeträge 2015

<sup></sup>

**Keule** · 16.02.2015, 14:43

Deine Zusammenfassung dürfte meiner Meinung nach nicht ganz richtig sein. Sobald eine Gewinnerzielungsabsicht besteht muss ein Gewerbe, in diesem Fall voerst mal ein Kleingewerbe, angemeldet werden und jährlich eine Steuererklärung abgegeben werden. Dabei spielt es keine Rolle ob man unter den ~ 8000€ bleibt. Steuern müssen natürlich erst bezahlt werden, wenn man über dem Freibetrag liegt.

**drame** · 17.02.2015, 15:36

Zitat von Keule

Deine Zusammenfassung dürfte meiner Meinung nach nicht ganz richtig sein. Sobald eine Gewinnerzielungsabsicht besteht muss ein Gewerbe, in diesem Fall voerst mal ein Kleingewerbe, angemeldet werden und jährlich eine Steuererklärung abgegeben werden. Dabei spielt es keine Rolle ob man unter den ~ 8000€ bleibt. Steuern müssen natürlich erst bezahlt werden, wenn man über dem Freibetrag liegt.

Das ist ein guter Hinweis/eine gute Ergänzung.

Du hast natürlich Recht, dass ein Gewerbe angemeldet werden muss. Gegenteiliges habe ich hoffentlich nicht behauptet oder vermuten lassen es zu meinen. Bei Gewerbebetrieben fällt schließlich die Gewerbeertragsteuer an, welche aber einen Freibetrag von 24.500,00 € (Betrag aus 2014) auf den Gewinn vorsieht.

__________
Es sei denn, dass es einem gelingt das FA davon zu überzeugen, dass es sich bei der Nebentätigkeit, wegen der überdurchschnittlich hohen Trefferquote um Kunst handelt. Im Gewinnerforum dürfte dieses auf alle zutreffen.
Dann muss a) kein Gewerbe angemeldet werden und b) wären die Einnahmen nach § 3 Nr. 26 EStG steuerfrei.

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