Die Austropop-Legende Georg Danzer ist tot. Der Sänger starb am Donnerstag im Alter von 60 Jahren in Wien, wie sein Management am Freitag bestätigte. Er wurde am Freitag in St. Pölten im engsten Familienkreis eingeäschert.
Danzer habe sich das ausdrücklich so gewünscht, teilte sein Manager Franz Christian Schwarz mit. Danzer habe weiters verfügt, dass sein Tod erst nach der Einäscherung bekannt gegeben werde. Schwarz dankte denjenigen Medien, die sich "nicht an den Spekulationen beteiligt haben".
Kulthit "Jö schau"
Mit "Jö schau", der eingängigen Dialekthymne über den "Nackerten im Hawelka", schrieb Danzer ein Stück Austropop-Geschichte. Über 40 Alben machten ihn zu einer fixen Größe der heimischen Musikszene. Seine Fans können in einem Online-Kondolenzbuch Abschied von dem Sänger nehmen - mehr dazu in wien.ORF.at.
Kulturpolitiker äußerten sich tief betroffen über den Tod Danzers. Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) bezeichnete ihn als "prägenden Musiker und Identifikationsfigur für die österreichische Musik der letzten Jahrzehnte", Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) sagte, viele seiner Lieder würden "einer ganzen Generation unvergesslich bleiben" - mehr dazu in wien.ORF.at.
Noch im April auf der Bühne
Im letzten September schockierte Danzer seine Fans mit der Nachricht, dass bei ihm ein Lungenkarzinom diagnostiziert wurde. Der Sänger gab sich damals kämpferisch: "Ich habe nicht die Absicht, mir von dieser Erkrankung das Gefühl vermitteln zu lassen, dass mein vorzeitiges Ende absehbar ist."
Nach Chemo- und Strahlentherapie sprach Danzer selbst noch von einem "eigentlich sehr guten Genesungszustand": "Mittlerweile ist abzusehen, dass ich das locker schaffen werde." Noch im April stand der Sänger bei einem umjubelten Konzert in der Wiener Stadthalle auf der Bühne.
Zuletzt musste Danzer aber seinen geplanten Auftritt bei der Verleihung der Amadeus-Musikpreise absagen. Er hätte dort den Preis für sein Lebenswerk entgegennehmen sollen. Auch einen Auftritt beim Donauinselfest in Wien sagte er ab. Dort wird nun sein Freund und Kollege Rainhard Fendrich ein Abschiedskonzert für Danzer geben.
Songschreiber für Ambros & Co.
Danzer wurde am 7. Oktober 1946 in Wien geboren. "Ich kann mich noch an die vielen Ruinen erinnern, an die Bombentrichter", sagte er über seine Kindheit. "Für mich war das als Kind völlig normal, das waren so meine Abenteuerspielplätze. Wien war düster und trostlos und miefig" - mehr dazu in oe1.ORF.at.
Danzers erste Single, "Vera", erschien 1968. Erfolge feierte er jedoch zuerst als Songschreiber für Wolfgang Ambros, Marianne Mendt und Wilfried.
Die Single und die gleichnamige LP "Tschik" sorgten für Aufmerksamkeit, und nach den weiteren LPs "Honigmond" und "Der Tätowierer und die Mondprinzessin" veröffentlichte Danzer einen Song, der bis heute nachwirkt: Die Hawelka-Hymne "Jö schau" erschien 1975 und wurde im Jahr darauf vergoldet.
Der "neue" Danzer
Jahre in Deutschland folgten: Dort formierte sich die Danzer-Band, und der Sänger brachte den "Wixerblues" und "Morgenrot" heraus.
1980 nahm auch Österreich wieder Notiz vom "neuen" Danzer, der sich zunehmend als Songschreiber profilierte. Neben ausverkauften Livetourneen bestimmten auch finanzielle Schwierigkeiten nach dem Untertauchen seines Managers die folgenden Jahre. Nachdem Danzers Plattenfirma den Vertrag nicht verlängert hatte, zog der Musiker nach Hamburg und widmete sich dort Übersetzungen aus dem Spanischen.
Erfolg mit Austria 3
1994 zog Danzer nach Wien zurück. Rund um seinen 50. Geburtstag gab es Theaterauftritte, Buchveröffentlichungen und einen Ausflug ins englischsprachige Liedgut. Danzer schrieb Drehbücher und engagierte sich für SOS Mitmensch.
Außerdem stand er seit den 90ern mit Rainhard Fendrich und Wolfgang Ambros als Austria 3 auf der Bühne. Die erfolgreiche Austropop-Gruppe wurde erst im Vorjahr aufgelöst.
"Georg, du wirst alt"
2006 erschien auch Danzers letztes Studioalbum "Träumer". Die Aufnahmen waren bereits von seiner Krankheit geprägt. Bei der Arbeit an den neuen Songs habe er sich matt gefühlt, sagte der Sänger damals: "Ich hatte das Gefühl, ich arbeite zu viel, schlafe zu wenig. Ich war erschöpft und überarbeitet und wusste nicht, warum. Ich habe mir gedacht: Georg, du wirst alt. Damit musst du dich abfinden. Dass in mir eine Krankheit schlummerte, war mir nicht bewusst."
Programmhinweise
Ö3 wiederholt am Samstag von 10.00 bis 11.00 Uhr die Sendung "Freundeskreis" mit Danzers persönlicher Lieblingsmusik. Am Sonntag sind von 9.00 bis 11.00 Uhr in "Frühstück bei mir" Interviews mit Freunden und Wegbegleitern und Ausschnitte aus dem letzten großen Interview mit dem österreichischen Liedermacher zu hören - mehr dazu in oe3.ORF.at.
ORF2 sendet am Freitag um 23.10 Uhr das Porträt "Georg Danzer - Ein Porträt oder zwei". Am Samstag sind in ORF1 die zwei Konzertmitschnitte "Danzer persönlich" (23.25 Uhr) und "Austria 3 vor dem Schloss Schönbrunn" (0.10 Uhr) zu sehen. Berichte über Danzers Tod gibt es auch in der "Seitenblicke-Revue" (Sonntag, 14.00 Uhr, ORF2) und in "lebens.art" (Montag, 22.30 Uhr, ORF2).
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Der Georg war der einzige österreichische Musiker der Herz,Hirn und Charakter mit aussergewöhnlichem Werk vereinen konnte.
Er war jahrzehntelang der Stern am österreichischen Musikhimmel.
Die Lücke die er hinterlässt ist nicht zu schliessen.
In tiefer Trauer
Deine Fans
Danzer habe sich das ausdrücklich so gewünscht, teilte sein Manager Franz Christian Schwarz mit. Danzer habe weiters verfügt, dass sein Tod erst nach der Einäscherung bekannt gegeben werde. Schwarz dankte denjenigen Medien, die sich "nicht an den Spekulationen beteiligt haben".
Kulthit "Jö schau"
Mit "Jö schau", der eingängigen Dialekthymne über den "Nackerten im Hawelka", schrieb Danzer ein Stück Austropop-Geschichte. Über 40 Alben machten ihn zu einer fixen Größe der heimischen Musikszene. Seine Fans können in einem Online-Kondolenzbuch Abschied von dem Sänger nehmen - mehr dazu in wien.ORF.at.
Kulturpolitiker äußerten sich tief betroffen über den Tod Danzers. Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) bezeichnete ihn als "prägenden Musiker und Identifikationsfigur für die österreichische Musik der letzten Jahrzehnte", Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) sagte, viele seiner Lieder würden "einer ganzen Generation unvergesslich bleiben" - mehr dazu in wien.ORF.at.
Noch im April auf der Bühne
Im letzten September schockierte Danzer seine Fans mit der Nachricht, dass bei ihm ein Lungenkarzinom diagnostiziert wurde. Der Sänger gab sich damals kämpferisch: "Ich habe nicht die Absicht, mir von dieser Erkrankung das Gefühl vermitteln zu lassen, dass mein vorzeitiges Ende absehbar ist."
Nach Chemo- und Strahlentherapie sprach Danzer selbst noch von einem "eigentlich sehr guten Genesungszustand": "Mittlerweile ist abzusehen, dass ich das locker schaffen werde." Noch im April stand der Sänger bei einem umjubelten Konzert in der Wiener Stadthalle auf der Bühne.
Zuletzt musste Danzer aber seinen geplanten Auftritt bei der Verleihung der Amadeus-Musikpreise absagen. Er hätte dort den Preis für sein Lebenswerk entgegennehmen sollen. Auch einen Auftritt beim Donauinselfest in Wien sagte er ab. Dort wird nun sein Freund und Kollege Rainhard Fendrich ein Abschiedskonzert für Danzer geben.
Songschreiber für Ambros & Co.
Danzer wurde am 7. Oktober 1946 in Wien geboren. "Ich kann mich noch an die vielen Ruinen erinnern, an die Bombentrichter", sagte er über seine Kindheit. "Für mich war das als Kind völlig normal, das waren so meine Abenteuerspielplätze. Wien war düster und trostlos und miefig" - mehr dazu in oe1.ORF.at.
Danzers erste Single, "Vera", erschien 1968. Erfolge feierte er jedoch zuerst als Songschreiber für Wolfgang Ambros, Marianne Mendt und Wilfried.
Die Single und die gleichnamige LP "Tschik" sorgten für Aufmerksamkeit, und nach den weiteren LPs "Honigmond" und "Der Tätowierer und die Mondprinzessin" veröffentlichte Danzer einen Song, der bis heute nachwirkt: Die Hawelka-Hymne "Jö schau" erschien 1975 und wurde im Jahr darauf vergoldet.
Der "neue" Danzer
Jahre in Deutschland folgten: Dort formierte sich die Danzer-Band, und der Sänger brachte den "Wixerblues" und "Morgenrot" heraus.
1980 nahm auch Österreich wieder Notiz vom "neuen" Danzer, der sich zunehmend als Songschreiber profilierte. Neben ausverkauften Livetourneen bestimmten auch finanzielle Schwierigkeiten nach dem Untertauchen seines Managers die folgenden Jahre. Nachdem Danzers Plattenfirma den Vertrag nicht verlängert hatte, zog der Musiker nach Hamburg und widmete sich dort Übersetzungen aus dem Spanischen.
Erfolg mit Austria 3
1994 zog Danzer nach Wien zurück. Rund um seinen 50. Geburtstag gab es Theaterauftritte, Buchveröffentlichungen und einen Ausflug ins englischsprachige Liedgut. Danzer schrieb Drehbücher und engagierte sich für SOS Mitmensch.
Außerdem stand er seit den 90ern mit Rainhard Fendrich und Wolfgang Ambros als Austria 3 auf der Bühne. Die erfolgreiche Austropop-Gruppe wurde erst im Vorjahr aufgelöst.
"Georg, du wirst alt"
2006 erschien auch Danzers letztes Studioalbum "Träumer". Die Aufnahmen waren bereits von seiner Krankheit geprägt. Bei der Arbeit an den neuen Songs habe er sich matt gefühlt, sagte der Sänger damals: "Ich hatte das Gefühl, ich arbeite zu viel, schlafe zu wenig. Ich war erschöpft und überarbeitet und wusste nicht, warum. Ich habe mir gedacht: Georg, du wirst alt. Damit musst du dich abfinden. Dass in mir eine Krankheit schlummerte, war mir nicht bewusst."
Programmhinweise
Ö3 wiederholt am Samstag von 10.00 bis 11.00 Uhr die Sendung "Freundeskreis" mit Danzers persönlicher Lieblingsmusik. Am Sonntag sind von 9.00 bis 11.00 Uhr in "Frühstück bei mir" Interviews mit Freunden und Wegbegleitern und Ausschnitte aus dem letzten großen Interview mit dem österreichischen Liedermacher zu hören - mehr dazu in oe3.ORF.at.
ORF2 sendet am Freitag um 23.10 Uhr das Porträt "Georg Danzer - Ein Porträt oder zwei". Am Samstag sind in ORF1 die zwei Konzertmitschnitte "Danzer persönlich" (23.25 Uhr) und "Austria 3 vor dem Schloss Schönbrunn" (0.10 Uhr) zu sehen. Berichte über Danzers Tod gibt es auch in der "Seitenblicke-Revue" (Sonntag, 14.00 Uhr, ORF2) und in "lebens.art" (Montag, 22.30 Uhr, ORF2).
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Der Georg war der einzige österreichische Musiker der Herz,Hirn und Charakter mit aussergewöhnlichem Werk vereinen konnte.
Er war jahrzehntelang der Stern am österreichischen Musikhimmel.
Die Lücke die er hinterlässt ist nicht zu schliessen.
In tiefer Trauer
Deine Fans

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