Moin,
wir erleben ja grade in Deutschland, wie man es nicht machen soll. Aber wie könnte ein vernünftiger, regulierter Glücksspielmarkt (insbesondere im Sportwettenbereich) überhaupt aussehen? Was sollte das Ziel der Regulierung sein?
Ich denke, eine Regulation sollte
- Spielsucht effektiv bekämpfen
- den mündigen Spieler nicht bevormunden
- die Sportwetter aus der aktuellen grauen Zone herausholen
- dem Staat Steuergelder zuführen
Nicht alles, was eine Regulation mit sich bringt, wird den Sportwetter erfreuen. Wenn der Staat durch Wetten Profit machen will, muss das irgendjemand bezahlen - und das heißt für uns natürlich niedrigere Gewinne, egal auf welchem Wege. Aber das ist ein Punkt, der wohl unvermeidlich ist. Der Staat will immer mitverdienen.
Aber nun zu ein paar konkreteren Ideen:
1) Spielsucht bekämpfen
- Alle lizenzierten Buchmacher müssen den Kunden freiwillige Einzahlungslimits pro 24 Stunden, Woche und Monat anbieten. Bei einer Änderung des Limits seitens des Kunden tritt dies erst nach Ablauf der jeweiligen Periode in Kraft.
- Verbot von Werbung für Sportwetten jeglicher Art. Auch wenn der mündige Bürger jeder Art machen soll, was er will, braucht man nicht jeden überall daran erinnern, wie toll Wetten doch ist und wieviel Geld man damit scheffeln kann. Insbesondere da sich auch Minderjährige dadurch schon gut manipulieren lassen. Wer wetten will, soll das tun - aber bitte keine kommerzielle Ausschlachtung und Sponsoring von Vereinen, deren Manager oder Spieler dann immer auf der Vereinswebsite und sonstwo sagen, wie toll der Anbieter doch ist.
2) Verifizierung
- Jedes Konto muss vor der Ersteinzahlung vollständig verifiziert sein, so dass bei einer Auszahlung keine Dokumente mehr angefordert werden können (und Buchmacher nicht aus dubiosen Gründen die Auszahlung verweigern).
3) Verbot von Boni und Aktionen
- Sicherlich wird das kein Punkt sein der auf allzu große Zustimmung stößt :) Für das Verbot von Boni gibt es aber meines Erachtens zwei wichtige Punkte:
a) Boni führen immer wieder zu Schwierigkeiten zwischen Kunden und Buchmacher. Undurchsichtige Bonusbedingungen, willkürliche Limitierungen, die ein Erfüllen der Bedingungen unmöglich machen oder das Einbehalten von Gewinnen aus dem Bonus falls der Bonus nicht erfüllt wird.
b) Boni sind ein wichtiges Element für Buchmacher, Neukunden zu gewinnen. Viele werden durch einen Bonus zur erstmaligen Anmeldung bei einem Buchmacher verführt worden sein. Der Bürger soll nicht aktiv davon abgehalten werden, zu wetten, aber auch nicht durch wahnsinnige Boni dazu verleitet werden.
4) Geld für den Staat
- Hauptsache keine Einsatzbesteuerung :) Eine Gewinnbesteuerung der Buchmacher plus jährliche Lizenzgebühren wären wohl das sinnvollste.
5) Schlichtungsstelle
- Eine Behörde, die in Streitfällen entscheidet und die das letzte Wort hat.
Das war's auch erstmal. Sicherlich werden manche bei einigen Punkten den Kopf schütteln (oder vielleicht auch bei allen), aber ich will hier nur eine Diskussionsgrundlage schaffen. Gebt mir gerne Contra wenn irgendwas kompletter Humbug ist. Das waren nur grad die Gedanken, die mir in den vergangen 10 Minuten durch den Kopf gegangen sind :)
Mir ist auch klar, dass das alles vermutlich komplett illusorisch ist, denn unsere Politiker sind totale Starrköpfe und werden nicht von ihrem aktuellen Weg abweichen solange der nicht wieder vom EuGH gekippt wird - aber träumen wird ja noch erlaubt sein.
wir erleben ja grade in Deutschland, wie man es nicht machen soll. Aber wie könnte ein vernünftiger, regulierter Glücksspielmarkt (insbesondere im Sportwettenbereich) überhaupt aussehen? Was sollte das Ziel der Regulierung sein?
Ich denke, eine Regulation sollte
- Spielsucht effektiv bekämpfen
- den mündigen Spieler nicht bevormunden
- die Sportwetter aus der aktuellen grauen Zone herausholen
- dem Staat Steuergelder zuführen
Nicht alles, was eine Regulation mit sich bringt, wird den Sportwetter erfreuen. Wenn der Staat durch Wetten Profit machen will, muss das irgendjemand bezahlen - und das heißt für uns natürlich niedrigere Gewinne, egal auf welchem Wege. Aber das ist ein Punkt, der wohl unvermeidlich ist. Der Staat will immer mitverdienen.
Aber nun zu ein paar konkreteren Ideen:
1) Spielsucht bekämpfen
- Alle lizenzierten Buchmacher müssen den Kunden freiwillige Einzahlungslimits pro 24 Stunden, Woche und Monat anbieten. Bei einer Änderung des Limits seitens des Kunden tritt dies erst nach Ablauf der jeweiligen Periode in Kraft.
- Verbot von Werbung für Sportwetten jeglicher Art. Auch wenn der mündige Bürger jeder Art machen soll, was er will, braucht man nicht jeden überall daran erinnern, wie toll Wetten doch ist und wieviel Geld man damit scheffeln kann. Insbesondere da sich auch Minderjährige dadurch schon gut manipulieren lassen. Wer wetten will, soll das tun - aber bitte keine kommerzielle Ausschlachtung und Sponsoring von Vereinen, deren Manager oder Spieler dann immer auf der Vereinswebsite und sonstwo sagen, wie toll der Anbieter doch ist.
2) Verifizierung
- Jedes Konto muss vor der Ersteinzahlung vollständig verifiziert sein, so dass bei einer Auszahlung keine Dokumente mehr angefordert werden können (und Buchmacher nicht aus dubiosen Gründen die Auszahlung verweigern).
3) Verbot von Boni und Aktionen
- Sicherlich wird das kein Punkt sein der auf allzu große Zustimmung stößt :) Für das Verbot von Boni gibt es aber meines Erachtens zwei wichtige Punkte:
a) Boni führen immer wieder zu Schwierigkeiten zwischen Kunden und Buchmacher. Undurchsichtige Bonusbedingungen, willkürliche Limitierungen, die ein Erfüllen der Bedingungen unmöglich machen oder das Einbehalten von Gewinnen aus dem Bonus falls der Bonus nicht erfüllt wird.
b) Boni sind ein wichtiges Element für Buchmacher, Neukunden zu gewinnen. Viele werden durch einen Bonus zur erstmaligen Anmeldung bei einem Buchmacher verführt worden sein. Der Bürger soll nicht aktiv davon abgehalten werden, zu wetten, aber auch nicht durch wahnsinnige Boni dazu verleitet werden.
4) Geld für den Staat
- Hauptsache keine Einsatzbesteuerung :) Eine Gewinnbesteuerung der Buchmacher plus jährliche Lizenzgebühren wären wohl das sinnvollste.
5) Schlichtungsstelle
- Eine Behörde, die in Streitfällen entscheidet und die das letzte Wort hat.
Das war's auch erstmal. Sicherlich werden manche bei einigen Punkten den Kopf schütteln (oder vielleicht auch bei allen), aber ich will hier nur eine Diskussionsgrundlage schaffen. Gebt mir gerne Contra wenn irgendwas kompletter Humbug ist. Das waren nur grad die Gedanken, die mir in den vergangen 10 Minuten durch den Kopf gegangen sind :)
Mir ist auch klar, dass das alles vermutlich komplett illusorisch ist, denn unsere Politiker sind totale Starrköpfe und werden nicht von ihrem aktuellen Weg abweichen solange der nicht wieder vom EuGH gekippt wird - aber träumen wird ja noch erlaubt sein.
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