Abfahrt
Na bin gespannt wie unser Experte Robär hier gute H2H finden wird, hier mal einige Eindrücke vom heutigen Training incl. Läufermeinungen.
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Die "Face" als Farce
Kaum einer der Athleten fand anerkennende Worte.
Die "Face Olympique Bellevarde" hat am Mittwoch im ersten Training für die Herren-Abfahrt am Samstag (11.00 Uhr, live in ORF1) in Val d'Isere ein trügerisches Gesicht gezeigt.
Mit einer Abfahrt, da waren sich die Speed-Fahrer einig, habe die kurvenreiche, wellige WM-Piste von 2009 nichts zu tun.
Bei schlechter Sicht markierte der Schweizer Didier Cuche auf wegen Nebels verkürzter Strecke in 2:09,05 Minuten die schnellste Zeit, bester regulär ins Ziel gekommener Österreicher war Christoph Gruber als Zweiter (+1,35). 35 Läufer wurden wegen Torfehlers disqualifiziert, obwohl die Besichtigungszeit von 90 Minuten auf zwei Stunden erhöht worden war.
Bei jeder Kurve bremsen
Wer im Zielraum nach anerkennenden Worten suchte, der bemühte sich vergeblich. Nicht einmal der Trainingsschnellste Cuche konnte der Abfahrt etwas abgewinnen.
"Das erste Drittel geht einigermaßen, dann musst du bei jeder Kurve bremsen, damit du sie noch erwischst. Es hat mir die Skier so oft quergestellt wie sonst nirgends. Auf den letzten 25 Sekunden bin ich schon blau gewesen", sagte der Kitzbühel-Sieger.
"50 Prozent kannst du hier mit Super-G-Skiern fahren." Er wolle das im Training probieren, so Cuche. "Die Disqualifikation nehme ich dann in Kauf", fügte er hinzu.
"Schnell ist was anderes"
Auf der Olympia-Strecke von 1992 legte Mario Scheiber, allerdings auch mit dem Schönheitsmakel eines Torfehlers, eine schnelle Zeit hin (2:09,21). Das war aber schon das Einzige, das ihm gefiel.
"Schnell ist was anderes. Man kommt sich beschissen vor, wenn man im Ziel ist. Schlechte Sicht, brutal kurvig und unruhig, bei 1:30 bist schon müde", sagte der Abfahrtszweite und Super-G-Dritte der Hahnenkammrennen. "Eine ausgefallene Abfahrt. Der Kitzbühler U-Turn ist eine Gerade dagegen", bemerkte der 24-jährige Osttiroler.
"Mir ist immer noch schwindlig"
Gruber sprach von einem "brutalen Kampf" von oben bis unten. "Mir ist immer noch schwindlig. Drei, vier Kurven sind ein Wahnsinn, richtige Spitzkehren. Das ist ein bisschen zu viel des Guten. Ich komme mir vor wie zurückversetzt in die 90er Jahre."
Gelände macht Kurssetzung schwierig
Das Gelände macht die Kurssetzung schwierig, im Gegensatz zu Olympia, als Patrick Ortlieb in 1:50,37 Minuten gewann, ist heuer bei Originalstart mit einer Siegerzeit zwischen 2:15 und 2:20 Minuten zu rechnen.
Die Materialentwicklung lässt eine direktere Kurssetzung nicht mehr zu. Und so versucht man mit Toren den Speed zu kontrollieren. Was gelang, denn die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug nur 75,32 km/h.
Büchel skeptisch
Der Liechtensteiner Marco Büchel (Dritter/+1,78) kennt als einziger aktiver Läufer die Face aus eigener Erfahrung, er war bereits 1991 bei der Olympiageneralprobe (nur zwei Trainings, Rennen abgesagt) am Start.
"Man kann niemandem einen Vorwurf machen, die haben hier nicht viele Möglichkeiten. Wenn sie anders setzen, dann müssen sie hier eine Flotte von Hubschraubern herstellen. Es ist scheiße zu fahren", sagte Büchel.
"Hat mit Abfahrt nichts zu tun"
"Mit einer Abfahrt hat das hier nichts zu tun", meinte auch Klaus Kröll (12./3,65).
"Ich hatte nicht viel Spaß hier runter. Ich habe mich mit der Piste geschlagen, heute ging es unentschieden aus, morgen bekommt sie eine über die Hucke", sagte Rainer Schönfelder, der einer der 35 disqualifizierten Läufer war. Und Benjamin Reich (19./5,48) gestand: "2:10 Minuten Kurvenfahren, das kostet Kraft."
Maier tanzt aus der Reihe
In den kollektiven Unmut über die WM-Piste nicht eingereiht hat sich Hermann Maier (10./3,43). "Das ist eine neue Herausforderung, denn die anderen Strecken bin ich alle schon gefahren. Die Sicht war schwierig, so lässt sich keine Aussage treffen. Wenn die Sonne rauskommt, wird sich einiges tun, dann geht man mit einer anderen Einstellung rein."
Den Vergleich mit einem Super-G ließ er nicht zu: "Nein, es ist einfach eine andere Art einer Abfahrt. Solange ich sie nicht auf meine Art bezwungen habe, brauche ich auch nicht schimpfen. Das war heute nicht die Piste, sondern eher ich."
Leichte Modifizierungen
Nach der massiven Kritik hat die FIS noch am Mittwoch reagiert: Für das zweite Training werden einige leichte Modifizierungen an Piste und Linienführung vorgenommen.
"Es ist ein Test für die WM und für uns, wir müssen die beste Linie finden und werden versuchen, etwas mehr Abfahrtscharakter reinzubringen", sagte FIS-Renndirektor Günter Hujara.
Na bin gespannt wie unser Experte Robär hier gute H2H finden wird, hier mal einige Eindrücke vom heutigen Training incl. Läufermeinungen.
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Die "Face" als Farce
Kaum einer der Athleten fand anerkennende Worte.
Die "Face Olympique Bellevarde" hat am Mittwoch im ersten Training für die Herren-Abfahrt am Samstag (11.00 Uhr, live in ORF1) in Val d'Isere ein trügerisches Gesicht gezeigt.
Mit einer Abfahrt, da waren sich die Speed-Fahrer einig, habe die kurvenreiche, wellige WM-Piste von 2009 nichts zu tun.
Bei schlechter Sicht markierte der Schweizer Didier Cuche auf wegen Nebels verkürzter Strecke in 2:09,05 Minuten die schnellste Zeit, bester regulär ins Ziel gekommener Österreicher war Christoph Gruber als Zweiter (+1,35). 35 Läufer wurden wegen Torfehlers disqualifiziert, obwohl die Besichtigungszeit von 90 Minuten auf zwei Stunden erhöht worden war.
Bei jeder Kurve bremsen
Wer im Zielraum nach anerkennenden Worten suchte, der bemühte sich vergeblich. Nicht einmal der Trainingsschnellste Cuche konnte der Abfahrt etwas abgewinnen.
"Das erste Drittel geht einigermaßen, dann musst du bei jeder Kurve bremsen, damit du sie noch erwischst. Es hat mir die Skier so oft quergestellt wie sonst nirgends. Auf den letzten 25 Sekunden bin ich schon blau gewesen", sagte der Kitzbühel-Sieger.
"50 Prozent kannst du hier mit Super-G-Skiern fahren." Er wolle das im Training probieren, so Cuche. "Die Disqualifikation nehme ich dann in Kauf", fügte er hinzu.
"Schnell ist was anderes"
Auf der Olympia-Strecke von 1992 legte Mario Scheiber, allerdings auch mit dem Schönheitsmakel eines Torfehlers, eine schnelle Zeit hin (2:09,21). Das war aber schon das Einzige, das ihm gefiel.
"Schnell ist was anderes. Man kommt sich beschissen vor, wenn man im Ziel ist. Schlechte Sicht, brutal kurvig und unruhig, bei 1:30 bist schon müde", sagte der Abfahrtszweite und Super-G-Dritte der Hahnenkammrennen. "Eine ausgefallene Abfahrt. Der Kitzbühler U-Turn ist eine Gerade dagegen", bemerkte der 24-jährige Osttiroler.
"Mir ist immer noch schwindlig"
Gruber sprach von einem "brutalen Kampf" von oben bis unten. "Mir ist immer noch schwindlig. Drei, vier Kurven sind ein Wahnsinn, richtige Spitzkehren. Das ist ein bisschen zu viel des Guten. Ich komme mir vor wie zurückversetzt in die 90er Jahre."
Gelände macht Kurssetzung schwierig
Das Gelände macht die Kurssetzung schwierig, im Gegensatz zu Olympia, als Patrick Ortlieb in 1:50,37 Minuten gewann, ist heuer bei Originalstart mit einer Siegerzeit zwischen 2:15 und 2:20 Minuten zu rechnen.
Die Materialentwicklung lässt eine direktere Kurssetzung nicht mehr zu. Und so versucht man mit Toren den Speed zu kontrollieren. Was gelang, denn die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug nur 75,32 km/h.
Büchel skeptisch
Der Liechtensteiner Marco Büchel (Dritter/+1,78) kennt als einziger aktiver Läufer die Face aus eigener Erfahrung, er war bereits 1991 bei der Olympiageneralprobe (nur zwei Trainings, Rennen abgesagt) am Start.
"Man kann niemandem einen Vorwurf machen, die haben hier nicht viele Möglichkeiten. Wenn sie anders setzen, dann müssen sie hier eine Flotte von Hubschraubern herstellen. Es ist scheiße zu fahren", sagte Büchel.
"Hat mit Abfahrt nichts zu tun"
"Mit einer Abfahrt hat das hier nichts zu tun", meinte auch Klaus Kröll (12./3,65).
"Ich hatte nicht viel Spaß hier runter. Ich habe mich mit der Piste geschlagen, heute ging es unentschieden aus, morgen bekommt sie eine über die Hucke", sagte Rainer Schönfelder, der einer der 35 disqualifizierten Läufer war. Und Benjamin Reich (19./5,48) gestand: "2:10 Minuten Kurvenfahren, das kostet Kraft."
Maier tanzt aus der Reihe
In den kollektiven Unmut über die WM-Piste nicht eingereiht hat sich Hermann Maier (10./3,43). "Das ist eine neue Herausforderung, denn die anderen Strecken bin ich alle schon gefahren. Die Sicht war schwierig, so lässt sich keine Aussage treffen. Wenn die Sonne rauskommt, wird sich einiges tun, dann geht man mit einer anderen Einstellung rein."
Den Vergleich mit einem Super-G ließ er nicht zu: "Nein, es ist einfach eine andere Art einer Abfahrt. Solange ich sie nicht auf meine Art bezwungen habe, brauche ich auch nicht schimpfen. Das war heute nicht die Piste, sondern eher ich."
Leichte Modifizierungen
Nach der massiven Kritik hat die FIS noch am Mittwoch reagiert: Für das zweite Training werden einige leichte Modifizierungen an Piste und Linienführung vorgenommen.
"Es ist ein Test für die WM und für uns, wir müssen die beste Linie finden und werden versuchen, etwas mehr Abfahrtscharakter reinzubringen", sagte FIS-Renndirektor Günter Hujara.
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