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    Erfahrungen mit der Fußballformel von Andreas Heuer - Funktioniert es in der Praxis?

    Hallo zusammen,

    ich bin schon seit über 10 Jahren im Sportwettenbereich aktiv und beschäftige mich intensiv mit der statistischen Analyse von Spielen. In dieser Zeit habe ich viele Bücher gelesen, die sich mit Wettstrategien und mathematischen Modellen beschäftigen. Eines der Bücher, das mir besonders im Gedächtnis geblieben ist, ist Der perfekte Tipp von Andreas Heuer.

    In seinem Buch beschreibt Heuer einen detaillierten Ansatz zur Vorhersage von Fußballspielen, den er in 7 Schritten darlegt:
    1. Ermittlung des Heimvorteils: Kombination aus dem Heimvorteil der letzten drei Jahre und der aktuellen Saison.
    2. Berechnung der Anzahl der Tore pro Spiel: Durchschnittliche Anzahl der Tore in einem Spiel, historisch und aktuell.
    3. Berechnung der Leistungsstärke und erwartete Tordifferenzen
    4. Ermittlung der Aufsteiger Besonderheit: Analyse der typischen Leistungsstärke von Aufsteigern.
    5. Berechnung der erwarteten Torsumme: Summe der Tore basierend auf vergangenen und aktuellen Torchancen.
    6. Berechnung der erwarteten Tore: Verhältnis der berechneten Tordifferenz und Torsumme für das jeweilige Spiel.
    7. Abhängigkeit vom Spieltag: Anpassung der Gewichtung je nach Saisonabschnitt.

    Diese Methode erscheint mir auf den ersten Blick sehr fundiert und wird anscheinend auch von Plattformen wie Kickform genutzt, um Wahrscheinlichkeiten für Fußballspiele zu berechnen. Allerdings habe ich persönlich eher negative Erfahrungen mit den Prognosen von Kickform gemacht und bin nun etwas unsicher, ob dieser Ansatz wirklich effektiv ist.

    Daher meine Frage an euch: Hat jemand von euch diesen Ansatz in der Praxis ausprobiert? Funktioniert er für euch, oder habt ihr ebenfalls festgestellt, dass die Ergebnisse eher enttäuschend sind? Lohnt es sich, diesen Ansatz weiter zu verfolgen und vielleicht sogar ein eigenes Wettmodell darauf aufzubauen, oder ist das eher eine Sackgasse?

    Ich freue mich sehr auf eure Erfahrungen und Meinungen dazu!

    Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.

    Viele Grüße
    Bigrob7

    #2
    Hi,
    mir geht es genauso wie dir, ich habe auch viele Bücher gelesen, die sich mit der theoretischen Vorhersage von Fußballspielen befassen. Ich finde das Thema in Verbindung mit Sportwetten einfach sehr spannend, lese das gerne und versuche aus den Modellen dann meine Schlüsse zu ziehen.
    Das Problem: Egal was ich gelesen habe, sobald die Modelle auf die Praxis, sprich die echten Ergebnisse in Verbindung mit den Wettquoten getroffen sind, haben sie nicht funktioniert. Ich habe vor vielen Jahren auch etwas von Andreas Heuer gelesen und weiß noch dass auch das nicht in der Praxis funktioniert hat. Ob es genau das Modell war, das du oben beschreibst, weiß ich nicht mehr.
    Ich habe inzwischen das Gefühl, dass da einige Professoren in ihren Studierzimmern sitzen und schlaue Modelle aufsetzen, die aber nur auf Papier funktionieren und für die Praxis ungeeignet sind.
    Mich würde auch sehr interessieren, ob jemand positive Schlüsse aus diesen Theorien ziehen konnte, mir fehlen sie bislang.
    "Wage alles, oder gewinne nichts." (Geoffrey de Charney, um 1300)

    Kommentar


      #3
      Hallo Todestipper,
      ich habe kürzlich auch das Buch von Joseph Buchdahl, "Monte Carlo or Bust: Simple Simulations for Aspiring Sports Bettors", gelesen. In seinem Buch beschreibt er, dass eine der einfachsten Methoden, um mit Sportwetten Geld zu verdienen, darin besteht, die xG-Werte (expected goals) für und gegen ein Team zu nutzen. Basierend auf diesen Daten empfiehlt er, mithilfe des Dixon-Coles-Modells und der Poisson-Verteilung die Angriffs- und Defensivstärke der Teams zu ermitteln und daraus die Wahrscheinlichkeiten für die Spielergebnisse abzuleiten.

      Ich habe diesen Ansatz exemplarisch auf die letzten 500 Spiele in den Top-Ligen weltweit angewendet, wobei ich die xG-Werte von FootyStats.org und die Quoten von OddsPortal genutzt habe. Dabei konnte ich tatsächlich viel Value entdecken. Allerdings musste ich feststellen, dass meine Bankroll auf lange Sicht (über 500+ Wetten) trotz Flat-Staking (immer 1% des Kapitals pro Wette) rückläufig war. Es scheint also, dass auch dieser Ansatz langfristig keine verlässliche Methode ist, um konstant Gewinne zu erzielen.

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        #4
        Ich habe keine spezifische Erfahrung mit diesem Wettsystem (oder ähnlichen ehrlicherweise). Ich denke oft drüber nach mir das mal genauer anzuschauen und dann eventuell auf was schlaues zu kommen, oftmals komme ich allerdings zu dem Schluss dass: (a) wir bei rückwärtsgerichteten Modellen massiv im Nachteil ggü den Algorithmen der Wettanbieter sind (Anzahl der Daten, permanente Weiterentwicklung etc. duch deren Dateningenieure) und (b) simplifizierte Modelle wie diese heutzutage keine Chance aus den unter (a) genannten Gründen haben. Das hat sicherlich mal super funktioniert, als die Bookies auch noch ganz simple Methoden für die Quotenermittlung genutzt haben.

        Alleine wenn man sich die Informationslage der TV-Sender anschaut; da staune ich oft nicht schlecht bei den Stats die da ausgepackt werden.

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          #5
          Ich habe das Buch von Andreas Heuer auch gelesen und fand es auch extrem interessant, wobei ich die ganzen mathematischen Formel nicht nachvollziehen konnte, dafür bin ich mathematisch nicht bewandert genug. Dennoch waren die Ansätze schon sehr interessant.
          Ich habe mal ganz vorsichtig versucht seine Ansätze mithilfe der Poisson-Verteilung auf over / under - Wetten in Verbindung mit den xpG in einem Modell nachzubauen, aber auch ich kam da auf seltsame "Prognosen", die einfach nicht verlässlich waren.

          Aber wenn man die hört, die das ganze professionell betreiben, dann betreiben die ja wohl allesamt div. Wettmodelle, die auf nüchternen, mathematischen Berechnungen basieren.

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