UFC 246 (in Las Vegas)
Conor "The Notorious" McGregor (21-4) - Donald "Cowboy" Cerrone (36-13)
Surprise, surprise. The King is back! Die UFC eröffnet das neue Jahrzehnt standesgemäß ; Conor McGregor steigt seit seiner Niederlage gegen Khabib zum ersten Mal wieder in den Octagon. Große Erwartungen, mittelgroßer Hype, keine irischen Fangesänge während der Pressekonferenz, und ein ganz zahmer McGregor. Ungewohnt respektvoller Umgang mit dem Gegner, bislang gab es nichts außer Komplimente und gegenseitige Hochachtung. Einerseits natürlich ganz cool, zu sehen, dass Khabib's Prophezeiung eingetroffen ist ("I'm gonna make him humble") und Conor in der Zwischenzeit einen Reifeprozess durchgemacht hat. Andererseits aber doch etwas langweilig, wenn man es mit seiner Zeit als Heißsporn vergleicht.
Wie dem auch sei, ich will's gleich mal auf den Punkt bringen :
Wenn Cerrone nicht irgendwie unter der Hand bezahlt wurde, um sich morgen vermöbeln zu lassen, dann ist das bestenfalls ein 60/40 Kampf für Conor. Bestenfalls! Und ich weiß, dass sich Experten und Buchmacher überall einig sind, dass Conor die Angelegenheit binnen weniger Minuten regeln sollte. Überall wo man hinsieht reden sie alle nur von seinem herausragenden Counterpunch, speziell seiner Linken. Man schließt schon Wetten darüber ab, in welcher Minute Cerrone runter geht.
Ich würde von diesen Leuten nur gerne wissen, wo ist der Beweis für diese tödliche Linke bei 170 Pfund? Er hat zwei Mal in dieser Division gekämpft, beide Male gegen Diaz. Im ersten Kampf war er schon nach 6 Minuten außer Atem und kassierte eine Links-Rechts-Kombo nach der Nächsten, ehe er sich wohlwollend submitten ließ. Im Rückkampf schlug er Nate in den ersten 7 Minuten mehrere Male nieder, aber nie mit anhaltender Wirkung. Im weiteren Verlauf des Kampfes hechelte er sich von Runde zu Runde, lief stellenweise sogar von Diaz davon und rettete sich zu einer haarscharfen Majority Decision.
Nun hat Nate Diaz natürlich eine Marathon-Lunge und kein anfälliges Kinn. Zwei Dinge die Cowboy nicht von sich behaupten kann. Dafür hat dieser aber die Fähigkeit, seine Gegner aus jeder Lage zu finishen. Ich erwarte einen Kick-lastigen Gameplan, denn Conor's Karate-Stance ließe sich mit Lowkicks auf Distanz halten und das kann Cowboy idR gut. Und wenn sich Conor versucht auf die Lowkicks einzustellen, kommt aus dem Nix ein blitzschneller Headkick, der wiederum jederzeit den Kampf beenden könnte. Mit einem Größenvorteil von knapp 10cm landet so ein Headkick definitiv etwas leichter, als gegen "reguläre" 170er, die meist so um die 1,80 groß sind.
Man könnte schon sagen, dass Conor im Leicht- und Federgewicht über so etwas wie One-Punch-Power verfügt. Selbst wenn man über die Power streiten will, seine Präzision ist definitiv Weltklasse. Aber dieser Kampf ist eben bei 170, und da ist es schlichtweg schwer für einen 1,75m großen Kerl, Power mitzubringen, ohne an Fitness und Kondition einzubüßen. Er verbraucht in dieser Gewichtsklasse viel mehr Energie und der Ertrag schwindet von Minute zu Minute. Irgendwann in der 1. oder 2.Runde (oder in beiden) wird Conor bestimmt einen guten Punch landen und dann ist die Frage, wie Cowboy damit umgeht. Wenn er einknickt, ist es vermutlich vorbei. Wenn er aber merkt "Hey, da war ja nicht so viel dahinter, ich kann loslegen", dann denke ich, hat Cowboy sehr gute Chancen das hier siegreich zu gestalten.
Es gäbe noch so vieles, worauf man eingehen könnte. Conor's Team, sein Training, seine Koks-Nächte, seine Anklagen, seine Auszeit, auch was dieser Kampf für Cowboy's Karriere bedeutet, etc. aber das alles würde den Rahmen sprengen. Ich weiß, dass der Druck bei McGregor liegt, und ich sehe ein, dass er als Favorit gesehen werden kann. Aber wenn man alle Faktoren vor Augen hält, wird einem doch klar, dass Cerrone bei 170 Pfund alles andere als ein idealer Aufbaugegner für Conor ist.
Wir reden hier von Cowboy, der Mann mit den meisten Siegen und Finishes in der UFC. Ich denke er wird nichts mehr wollen, als im Schlussspurt seiner eindrucksvollen Karriere einen solch prestigeträchtigen Sieg einzufahren. Dieser Fight ist ein Setup und die gesamte Organisation hofft auf einen spektakulären McGregor-Sieg, also gäbe es für Cowboy vermutlich nichts Schöneres, als ein Paar Sesselpupsern einen gewaltigen Strich durch die Rechnung zu machen. Der Gedanke an einen möglichen Fix schwebt zwar in meinem Kopf herum, aber für die Quote nehm ich das Risiko in Kauf. Hier wird unterm Strich der deutlich größere, deutlich schwerere, deutlich aktivere UND variablere Fighter mit Quoten um die 3.xx gehandelt. Das hier ist MMA und Gewichtsklassen gibt es aus gutem Grund. Ich muss das einfach so spielen.
Cerrone to win @3,65 3/10 Pinnacle
Conor "The Notorious" McGregor (21-4) - Donald "Cowboy" Cerrone (36-13)
Surprise, surprise. The King is back! Die UFC eröffnet das neue Jahrzehnt standesgemäß ; Conor McGregor steigt seit seiner Niederlage gegen Khabib zum ersten Mal wieder in den Octagon. Große Erwartungen, mittelgroßer Hype, keine irischen Fangesänge während der Pressekonferenz, und ein ganz zahmer McGregor. Ungewohnt respektvoller Umgang mit dem Gegner, bislang gab es nichts außer Komplimente und gegenseitige Hochachtung. Einerseits natürlich ganz cool, zu sehen, dass Khabib's Prophezeiung eingetroffen ist ("I'm gonna make him humble") und Conor in der Zwischenzeit einen Reifeprozess durchgemacht hat. Andererseits aber doch etwas langweilig, wenn man es mit seiner Zeit als Heißsporn vergleicht.
Wie dem auch sei, ich will's gleich mal auf den Punkt bringen :
Wenn Cerrone nicht irgendwie unter der Hand bezahlt wurde, um sich morgen vermöbeln zu lassen, dann ist das bestenfalls ein 60/40 Kampf für Conor. Bestenfalls! Und ich weiß, dass sich Experten und Buchmacher überall einig sind, dass Conor die Angelegenheit binnen weniger Minuten regeln sollte. Überall wo man hinsieht reden sie alle nur von seinem herausragenden Counterpunch, speziell seiner Linken. Man schließt schon Wetten darüber ab, in welcher Minute Cerrone runter geht.
Ich würde von diesen Leuten nur gerne wissen, wo ist der Beweis für diese tödliche Linke bei 170 Pfund? Er hat zwei Mal in dieser Division gekämpft, beide Male gegen Diaz. Im ersten Kampf war er schon nach 6 Minuten außer Atem und kassierte eine Links-Rechts-Kombo nach der Nächsten, ehe er sich wohlwollend submitten ließ. Im Rückkampf schlug er Nate in den ersten 7 Minuten mehrere Male nieder, aber nie mit anhaltender Wirkung. Im weiteren Verlauf des Kampfes hechelte er sich von Runde zu Runde, lief stellenweise sogar von Diaz davon und rettete sich zu einer haarscharfen Majority Decision.
Nun hat Nate Diaz natürlich eine Marathon-Lunge und kein anfälliges Kinn. Zwei Dinge die Cowboy nicht von sich behaupten kann. Dafür hat dieser aber die Fähigkeit, seine Gegner aus jeder Lage zu finishen. Ich erwarte einen Kick-lastigen Gameplan, denn Conor's Karate-Stance ließe sich mit Lowkicks auf Distanz halten und das kann Cowboy idR gut. Und wenn sich Conor versucht auf die Lowkicks einzustellen, kommt aus dem Nix ein blitzschneller Headkick, der wiederum jederzeit den Kampf beenden könnte. Mit einem Größenvorteil von knapp 10cm landet so ein Headkick definitiv etwas leichter, als gegen "reguläre" 170er, die meist so um die 1,80 groß sind.
Man könnte schon sagen, dass Conor im Leicht- und Federgewicht über so etwas wie One-Punch-Power verfügt. Selbst wenn man über die Power streiten will, seine Präzision ist definitiv Weltklasse. Aber dieser Kampf ist eben bei 170, und da ist es schlichtweg schwer für einen 1,75m großen Kerl, Power mitzubringen, ohne an Fitness und Kondition einzubüßen. Er verbraucht in dieser Gewichtsklasse viel mehr Energie und der Ertrag schwindet von Minute zu Minute. Irgendwann in der 1. oder 2.Runde (oder in beiden) wird Conor bestimmt einen guten Punch landen und dann ist die Frage, wie Cowboy damit umgeht. Wenn er einknickt, ist es vermutlich vorbei. Wenn er aber merkt "Hey, da war ja nicht so viel dahinter, ich kann loslegen", dann denke ich, hat Cowboy sehr gute Chancen das hier siegreich zu gestalten.
Es gäbe noch so vieles, worauf man eingehen könnte. Conor's Team, sein Training, seine Koks-Nächte, seine Anklagen, seine Auszeit, auch was dieser Kampf für Cowboy's Karriere bedeutet, etc. aber das alles würde den Rahmen sprengen. Ich weiß, dass der Druck bei McGregor liegt, und ich sehe ein, dass er als Favorit gesehen werden kann. Aber wenn man alle Faktoren vor Augen hält, wird einem doch klar, dass Cerrone bei 170 Pfund alles andere als ein idealer Aufbaugegner für Conor ist.
Wir reden hier von Cowboy, der Mann mit den meisten Siegen und Finishes in der UFC. Ich denke er wird nichts mehr wollen, als im Schlussspurt seiner eindrucksvollen Karriere einen solch prestigeträchtigen Sieg einzufahren. Dieser Fight ist ein Setup und die gesamte Organisation hofft auf einen spektakulären McGregor-Sieg, also gäbe es für Cowboy vermutlich nichts Schöneres, als ein Paar Sesselpupsern einen gewaltigen Strich durch die Rechnung zu machen. Der Gedanke an einen möglichen Fix schwebt zwar in meinem Kopf herum, aber für die Quote nehm ich das Risiko in Kauf. Hier wird unterm Strich der deutlich größere, deutlich schwerere, deutlich aktivere UND variablere Fighter mit Quoten um die 3.xx gehandelt. Das hier ist MMA und Gewichtsklassen gibt es aus gutem Grund. Ich muss das einfach so spielen.
Cerrone to win @3,65 3/10 Pinnacle
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